Kategorie: Artikel

Lady’s Night am Nabel der deutschen SF-Welt

Kein Zweifel: Der Nabel der deutschen SF-Welt ist Wuppertal. Wir wollen nicht spekulieren, ob das an der Schwebebahn liegt, am Wicküler Pilsener oder an der Tatsache, dass die Nordstadt schwer an die Anfangsszene aus “Dark City” erinnert. Aber wo sich Iwoleit, Pukallus, Hahn, Moreau, Kemmler, Klöpping, die Klinke in die Hand geben (und zuprosten), kann kein Zweifel bestehen. Am 6. Oktober hatte Wuppertal etwas ganz Außergewöhnliches zu bieten: Eine SF-Lesung, ausschließlich besetzt mit AutorINNEN, in persona Nadine Boos, Gabriele Behrend und Gloria Manderfeld. Ort der Handlung: Ein Antiquariat in der schon erwähnten Nordstadt, Größe eines Schuhkartons, aber urgemütlich, quellen die Wandregale doch über mit Büchern von Adams, Dick, Gibson und so weiter.

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NOVA 20: Interview mit Olaf Hilscher und Michael Iwoleit

Mitte Oktober feiert NOVA ein stolzes Jubiläum: 20 Ausgaben hat das SF-Storyzine dann geschafft. Bei soviel Atem können sich die Macher und ihre Grafiker und Autoren wirklich auf die Schulter klopfen. Wir haben Olaf G. Hilscher und Michael K. Iwoleit rund um vergangene und kommende NOVA-Ausgaben ein paar Fragen gestellt und klären, wie es mit eBooks weitergeht, was sich ab Ausgabe 20 ändern wird und wie NOVA künftig neue Leser und auch neue Autoren gewinnen will. Weiterlesen

SF auf der gamescom

Jährlich treffen sich Hersteller, Spieler, Geeks, Hostessen, Cosplayer und noch mehr Geeks auf der Messe gamescom in Köln. Auch dsf hat vorbeigeschaut.

Es wirkt fast schon etwas verzweifelt, wenn Spiele wie Assassins Creed III die Fläche einer halben Messehalle in Beschlag nehmen. Fullprice-Games kosten in der Entwicklung Millionen, und die müssen irgendwie wieder reinkommen. Da zu allem Überfluss fast alle Games fast gleich aussehen und sehr ähnliche Themen haben, muss man eben protzen, um aufzufallen.
Und was soll ich sagen? Es funktioniert. Junge Leute stehen sich in Zickzack-Warteschlangen stundenlang die Beine in den Bauch, um 20 Minuten Doom 3 oder das neue WoW-Addon zocken zu dürfen. Bei anderen Games ist der Andrang überschauberer: Das neue XCOM spiele ich ohne Wartezeit, aber auch ohne großes Interesse: Das Spiel zeigt mir immer genau, wohin ich zielen muss. Ich fühle mich als Sklave des Tutorials.

Thematisch ist nichts neues zu erwarten. Aliens erobern wahlweise die Erde oder übernehmen gleich die menschlichen Körper mit ihren PSI-Kräften. Dann gibt es da natürlich die obligatorischen Zombies, aber eins ist immer gleich: Die rot markierten Wesen müssen mit möglichst klobigen Waffen niedergemäht werden.
A propos rote Markierung: Bei einem ungenannt bleiben wollenden Seeschlacht-Spiel bleibt es völlig ohne Folgen, wenn ich die blau markierten eigenen Schiffe bombardiere. Ich gehe spaßeshalber auf Kollisionskurs mit dem feindlichen Zerstörer – und beide Schiffe gleiten berührungslos durcheinander hindurch. Puh. Gut, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe. Dabei sieht’s irgendwie cool aus, mit den Feuerbällen und dem glitzernden Meer und den uniformierten Hostessen nebendran… ups.

Dann doch lieber retro: Dringend zu empfehlen ist ein Besuch in Halle 10, wo nahezu alle Homecomputer und Spielekonsolen der Anfangszeit ausgestellt sind und sogar bespielt werden können. Nicht weit entfernt wird gesägt und gebastelt, was das Zeug hält: Die Case Modder sind in Aktion.

Mehr Schein als Sein: Alles ist laut (Djs, Bühnenprogramme) und bunt (der größte Bildschirm ist geschätzte 20 Meter breit) und sieht wirklich beeindruckend aus, aber neue Spielkonzepte sind Mangelware. Der x. Klon von Starcraft wechselt sich ab mit dem typischen Egoshooter oder Farmville-Klon. Kein Wunder: Neue Konzepte sind riskant. Probiert man etwas aus, das die Spieler nicht mögen oder kapieren, sind die Entwicklungskosten futsch. Was man den Typen, die auf die durchgeknallte Idee gekommen sind, einen Oktoberfest-Manager zu entwickeln, irgendwie nicht wünschen mag.
Alles, was als Browser- oder online-Spiel durchgeht, muss eh kostenlos sein. Daher sucht man nach neuen Einnahmequellen, bisher mit wenig Erfolg. Bis auf World of Warcraft stoßen Abogebühren auf wenig Akzeptanz. So ist auch Star Wars – The Old Republic demnächst kostenlos spielbar, woran die missmutig dreinschauenden imperialen Truppen auch nichts ändern konnten.

Weit und breit nichts zu sehen von echten Cybergames, bloß LG versucht massiv mit riesigen 3D-Screens und passenden Spielen zu punkten, bloß kriegen die meisten Leute davon ziemlich schnell Kopfweh. Aber vielleicht ist das ein gutes Mittel gegen Spielsucht… die ja nicht zuletzt im Messe-Partnerland Korea ein Problem zu sein scheint. Thematisiert wurde das aber nicht groß. Aber das ist dann wohl auch eher der Job der SF-Autoren.

Herr aller Daten?

10 Minuten in die Zukunft…?

Du schießt ein Foto mit dem Smartphone. Sekunden später ist es in der Cloud, damit du es später auf deinem Tablet oder PC betrachten kannst, ohne mit Kabel und Maus hantieren zu müssen. Ist das nicht wunderbar? Vor allem, wenn der Schnappschuss nackte Brüste enthält… Weiterlesen

Deutscher Science Fiction Preis 2012: Die Preisträger

Das Komitee hat entschieden. Den Deutschen Science Fiction Preis gewinnen…

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Elstercon, Tag 2

Als die meisten Leipziger noch beim Frühstück saßen, begab sich unser rasender Reporter kurz zum Hauptbahnhof, denn dort steht auf Gleis 17 der “echte” Steampunk zur Besichtigung herum…

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Elstercon 11 – Tag 1

Willkommen in Leipzig zum 11. Elstercon! Der Freitagabend begann mit einer szenischen Vorstellung der Ehrengäste durch Christian von Aster und Boris Koch. Der Saal war voll und begeistert. Gesichtet wurden neben den anglophonen Ehrengästen wie Peter F. Hamilton und Jack McDevitt auch Urgesteine wie die Steinmüllers, Myra Cakan (die sich vor dem Gruppenfoto erstmal die Sonnenbrille aufsetzte) und Helmuth Mommers. Bei einem Bier auf der Veranda diskutierten die anwesenden Uwes (Hermann und Post) über bevorstehende Geheimprojekte. Etwa die Hälfte der gut 50 Anwesenden verfolgte dann die Fußballübertragung im Café, die fußballuninteressierten SF-Fans – soll es ja geben – zogen die Lesung von Christian von Aster vor. Als Griechenland besiegt war, baten Boris Koch und Bernhard Craw zur Nachtlesung (unser Foto) – die tatsächlich erst weit nach Mitternacht endete, weil die Diskussion mit den (leider wenigen) Zuschauern ein wenig ausuferte.

Bernhard Craw (links) und Boris Koch (rechts)

Das zeigt mal wieder, dass das eigentliche Vorlesen oft aus dem Zusammenhang gerissener Romanausschnitte weniger spannend ist als der tatsächliche Dialog mit den Autoren – sei es über deren Freiheiten beim Schreiben von Battletech- oder Justifiers-Romanen, über Zusammenarbeit mit Lektoren oder die Existenzberechtigung von Military SF im allgemeinen. Morgen geht’s weiter mit dem Haupttag. Wir berichten von allen wichtigen Ereignissen, egal ob Fußball oder SF.

“Weil wir Science Fiction lieben”

Mit ihrer Schundheftchen-Reihe „Super Pulp“ wollen die beiden Wiener Herausgeber namens „r.evolver” und „Dr. Trash” die Tradition der Schundliteratur in diesem ganz speziellen Format neu beleben. „Super Pulp” mischt dabei alle fantastische Genres von Horror bis SF und beeindruckt auch mit schaurigen Covern.

In der Ausgabe „Super Pulp 2” beackert der Österreicher Alex De das Cyberpunk-Genre mit seiner Story „Cooking Kangoo”, der Hamburger George T. Basier nimmt sich in einem Kurz-Psychothriller Superhelden-Fans vor und Helmuth Santler aus Wien treibt in „Suicide New!” das böse Spiel mit den Reality-Fernsehshows von Morgen auf die Spitze. Deutsche-science-fiction.de sprach mit dem Herausgeber Dr. Trash, zugleich einer der beiden Verleger bei Evolver Books. Weiterlesen

Deutscher Science Fiction Preis – die Nominierungen

Das Komitee zur Verleihung des Deutschen Science Fiction Preises hat die Nominierungen für 2012 bekanntgegeben.

Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte«
»Kryophil« von Nadine Boos, erschienen in »space rocks«, herausgegeben von Harald Giersche, Begedia Verlag, ISBN-13 978-3-9813946-1-0
»Das letzte Taxi« von Holger Eckardt, erschienen in »NOVA 18«, herausgegeben von Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit, Frank Hebben, Nova-Verlag, ISSN 1864-2829
»Das Paradies des Jägers« von Frank W. Haubold, erschienen in »space rocks«, herausgegeben von Harald Giersche, Begedia Verlag, ISBN-13 978-3-9813946-1-0
»Das Ende der Party« von Florian Heller, erschienen in »Nova 18«, herausgegeben von Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit, Frank Hebben, Nova-Verlag, ISSN 1864-2829
»Die Duftorgel« von Nina Horvath, erschienen in »Prototypen«, herausgegeben von Harald Giersche, Begedia Verlag, ISBN-13 978-3-9813946-0-3
»In der Freihandelszone« von Heidrun Jänchen, erschienen in »Emotio«, herausgegeben von Armin Rößler und Heidrun Jänchen, Wurdack Verlag, ISBN-13 978-3-938065-75-4
»Zeitlupenwiederholung« von Ernst-Eberhard Manski, erschienen in »Emotio«, herausgegeben von Armin Rößler und Heidrun Jänchen, Wurdack Verlag, ISBN-13 978-3-938065-75-4
»Träumen Bossgegner von nackten Elfen?« von Uwe Post, erschienen in »Prototypen«, herausgegeben von Harald Giersche, Begedia Verlag, ISBN-13 978-3-9813946-0-3
»Auf dem Wind. Allein« von Karla Schmidt, erschienen in »space rocks«, herausgegeben von Harald Giersche, Begedia Verlag, ISBN-13 978-3-9813946-1-0

Kategorie Bester deutschsprachiger Roman«

»Herr aller Dinge« von Andreas Eschbach, Gustav-Lübbe-Verlag, ISBN-13 978-3-7857-2429-3
»Jane Reloaded« von Charlotte Kerner, Beltz & Gelberg, ISBN-13 978-3-407-81092-2
»Galdäa – Der ungeschlagene Krieg« von Karsten Kruschel, Wurdack Verlag, ISBN-13 978-3-938065-72-3
»Black Prophecy – Gambit« von Michale Marrak, Panini, ISBN-13 978-3-8332-2355-6
»Plan D« von Simon Urban, Schöffling & Co., ISBN-13 978-3-89561-195-7

Die Preisverleihung findet auf dem DSFP-Jahrescon in Kiel am 21. Juli statt.

Der Deutsche Science Fiction Preis ist der einzige dotierte Jury-Preis in der deutschen SF. Die Gewinner erhalten außerdem eine gravierte Medaille.

Eschbach und Haubold gewinnen Kurd-Laßwitz-Preis 2012

Soeben wurden die Gewinner des Kurd-Laßwitz-Preises 2012 bekanntgegeben.

Es sind:

Bester Roman: Andreas Eschbach – Herr aller Dinge

Beste Erzählung: Frank W. Haubold – Am Ende der Reise

Bestes ausländisches Werk: Paolo Bacigalupi – Biokrieg

Beste Übersetzung: Jasper Nicolaisen & Jakob Schmidt

Beste Grafik: Alexander Preuss

Alle Infos auf der KLP-Webseite.

Wir berichten demnächst ausführlich.