Schlagwort: interview

Interview mit Uwe Post

Unser Chefredax hat ein neues Buch veröffentlicht: “Sterne in Asche”. Moment mal … mehrere Sterne? Zu Sternenstaub zermahlen? Grund genug,  da mal nachzuhaken, bevor es unsere Sonne auch noch erwischt …

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Interview mit dem ESFS-Award-Gewinner Marco Rauch

Hard boiledMarco Rauch wurde 1984 geboren, lebt und arbeitet in Wien. Mit 16 Jahren schrieb er seine ersten Kurzgeschichten, die vorwiegend im Sci-Fi-Genre spielen, aber auch surreale und fantastische Elemente beinhalteten. Nach einer Veröffentlichung in einem deutschen Sci-Fi-Magazin und der selbstständig publizierten Kurzgeschichtensammlung Black Desert ist Hard Boiled sein erster Roman. (Quelle: Literra)

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Interviewverweis: Karsten Kruschel

fantasyguide.de führte ein interessantes Interview mit dem ostdeutschen SF-Autor. Hier könnt ihr es lesen.

Interviewverweis: Nadine Boos zu ihrem aktuellen D9E-Roman

Fantasyguide interviewt gewohnt ausführlich und fachkundig die Autorin Nadine Boos zu ihrem soeben erschienenen Roman “Der Schwarm der Trilobiten” (D9E, Die neunte Expansion).

Interview bei Fantasyguide

Interviewverweis: SF und Fußball

Andreas Eschbach beantwortete der taz paar Fragen passend zur derzeitigen Fußball-WM in Brasilien: ob denn auch in anderen Galaxien Fußball gespielt würde …

Hier geht’s zum Interview.

Interview mit T.R.P. Mielke

 

T.R.P Mielke ist seit Jahrzehnten eine lebende Legende der deutschsprachigen SF-Szene. Er schrieb viele Romane, räumte etliche Preise ab und arbeitete quasi “nebenher” in wichtigen Positionen der internationalen (Werbe-)Industrie. Wir stellten ihm einige Fragen zu seinem Schaffen, der deutschen SF-Szene und dem “Sakriversum” …

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Interview mit Sven E. Reiter

Dr. Sven Edmund Reiter ist der Autor von “Traumzeitmonde” und wurde dafür bereits für den Deutschen Science Fiction Preis nominiert. Wir stellten ihm ein paar Fragen zu Walen, Monden und Sciencefiction:

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Interviewverweis: Merlin Thomas

Michael Schmidt hat wieder einmal ein interessantes Gespräch geführt – diesmal mit Merlin Thomas, der mit seiner Story “Operation Heal” jüngst sowohl für den KLP als auch für den DSFP nominiert wurde (siehe hier). Das komplette Interview gibt es hier.

Interview zum SF-Film “Das Letzte Land” aus NRW

Science-Fiction-Filme, zumal deutsche, sind ja derart rar, dass man jedem applaudieren muss, der einen macht, zumal zum Discountpreis von 8500 Euro: Das ist die Geldmenge, mit der eine Gruppe Filmemacher auf der Crowdfunding-Plattform Startnext ihr Langfilm-Projekt “Das Letzte Land” umzusetzen versprach, inzwischen konnten sie die Summe sogar übertreffen (können aber auch noch mehr brauchen). Das Letzte Land soll ein „rätselhaftes Roadmovie im Weltraum“ in Spielfilmlänge werden und in einem kleinen, alten, gestohlenen Raumschiff spielen, in dem zwei entlaufende Sträflinge (echte Schauspieler) eine „unvorstellbare Reise“ unternehmen. Visuell demonstriert bereits der (CGI-freie!) Teaser-Videoclip, dass die Macher von Das Letzte Land eine gute Vorstellung davon haben, wo sie hinwollen.

DSF unterhielt sich mit Massimo Müller, der unter anderem für Bauten, Kulissen, Modelle zuständig ist.

deutsche-science-fiction.de: Komme ich ohne Schreiner ins Weltall?

Massimo Müller und ein Modell des Raumschiffs

Massimo Müller und ein Modell des Raumschiffs

Massimo Müller: Im Film jedenfalls nicht. Ein Projekt unserer Größenordnung, mit der Vielzahl an Ideen und mit einem gewissen Anspruch an Professionalität, Qualität und Ästhetik braucht definitiv Mitwirkende, die ihr Handwerk verstehen. Durch meine handwerklichen Ausbildungen, dem Ingenieurstudium und nicht zuletzt durch die Beteiligung an vielen kleineren Filmprojekten in der Vergangenheit habe ich ein Gespür dafür entwickelt, welche Idee umsetzbar ist, welche verworfen und ersetzt werden sollte und welche Alternativen sich anbieten würden, um zumindest die Idee der Idee zu verwirklichen.

Da wir mit relativ wenig Leuten das Projekt stemmen wollen – eigentlich sind es im Moment nur drei Aktive – ist es wichtig, dass jeder Schaffende gleich mehrere Funktionen erfüllt. Trotzdem braucht es auch schiere Drecksarbeit mit Spänen, Krach und Fluchen, damit eine sichere, stabile und die unmöglichsten Anforderungen erfüllende Kulisse entsteht, in der zwei Schauspieler, Kameramann, Tonangler und Co. gleichzeitig Platz finden und trotzdem eine enge, beklemmende Atmosphäre in einem Raum entsteht, der zudem noch kippbar und beweglich sein muss. Und für diese Drecksarbeit ist der Schreiner prädestiniert.

Bist du ein SF-Film-Fan?

In der Werkstatt ...

In der Werkstatt …

Kurz und bündig: ja! Man muss filmbegeistert sein, um so etwas Verrücktes zu machen. Schon ganz früh hat mich das Medium fasziniert. Zum Beispiel schaute ich meinen ersten Horrorfilm – American Werewolf – mit meiner Mutter im Alter von fünf Jahren. Ich bewunderte die Kunst der Filmemacher, fiktive Dinge so real aussehen zu lassen – meine Mutter versicherte mir, die Menschen werden nicht in Wirklichkeit gefressen …

Leidenschaft und Begeisterung für Science-Fiction sind natürlich nicht verkehrt. Ich stehe darauf, wenn unsere heutige Welt mit den heutigen Problemen in der Zukunft extrapoliert dargestellt wird. Stanislav Lem, H.G. Wells, Isaac Asimov und Arthur C. Clarke gehören für mich zur Pflichtlektüre und inspirieren uns sowohl beim Entwickeln der Story als auch beim Arbeiten am Set. Da mich Verfilmungen dieser Klassiker sowohl enttäuscht aber auch begeistert haben, bin ich motiviert und gespannt, welchen Beitrag unser Film in der Science-Fiction-Welt wohl leisten wird.

Bist du eher SF-Leser oder eher SF-Film-Seher?

Eine Modelllandschaft entsteht ...

Eine Modelllandschaft entsteht …

Im Grunde beides. Science-Fiction ist ein wahnsinnig spannendes Genre. Herausragend ist für mich der Bezug zur Realität oder die Kritik an der modernen Gesellschaft. In welcher Form dieser Bezug erfolgt, ist mir egal. Ob gutes Buch oder guter Film, ich weiß beides zu schätzen, sofern sie mich nachdenklich machen und ein wenig in die Tiefe gehen und dabei kommt es mir gar nicht auf Effekthascherei an.

Für mich ist Science-Fiction eine besondere Art, die Gesellschaft und den Menschen zu verstehen. Ähnlich wie es die Ökonomie versucht, Verhaltensmuster und Vorgänge aus der Vergangenheit zu verstehen und so zu analysieren, dass man sich Maßnahmen für die Zukunft überlegen kann, spinnt Science-Fiction gesellschaftliche Prozesse weiter, die wir heute vorfinden oder in der Vergangenheit beobachteten.

Wie gestaltet man „das Innere eines Raumschiffs“ im Film?

Skizze des Inneren

Skizze des Inneren

In der ersten Bauphase standen uns lediglich alte Bohlen, Bretter und Balken zur Verfügung, die glücklicherweise zuhauf in einem Keller lagen. Das setzte uns zwar gewisse Grenzen, aber innerhalb dieser konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Danach waren wir kreativ im Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen oder der kostengünstigen Beschaffung davon. Kleinanzeigen waren und sind ebenso wichtig wie der Kontakt zu Leuten, die uns beim Aufspüren oder Bereitstellen der verschiedensten Baumaterialien unterstützt haben.

Natürlich haben wir laut Story ein Grundkonzept für das Innere des Schiffs, welches uns die wichtigsten Anforderungen vorgibt. So gibt es den Cockpitbereich, eine “Hydroecke”, eine automatische Schiebetür, einen Maschinenraum, eine Ladeluke, Heckfenster, diverse Verstauräume und Schächte usw. Lage, Funktion und Zugänglichkeit dieser Bereiche sind durchaus festgelegt.

Gerüst für Kulissen ...

Gerüst für Kulissen …

Aber das ganze Drumherum ergibt sich während des eigentlichen Baus – je nachdem was uns im Augenblick zur Verfügung steht. Gerade das wird auch später den besonderen Look unseres Sets ausmachen und zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen, dass uns diese Schwierigkeiten eher zum Vorteil gereichen als zum Nachteil. Ich glaube, dass auf diese Weise die Kulisse extrem authentisch wirkt, vor allem weil wir am Ende ein altes, verwittertes und charismatisches Weltraumvehikel vor uns sehen werden, bei dem jedes verbaute Teil bereits eine Geschichte hat.

Wie entstand das Modell-Raumschiff (hat es einen Namen)?

Das geheimnisvolle Raumschiff ...

Das geheimnisvolle Raumschiff …

Zuerst nahmen wir das, was wir hatten, dann schauten wir, was wir noch brauchen und das besorgten wir. Es wuchs ständig weiter und entsprach mit jedem angeklebten Teil von einer Miniaturlokomotive oder einem Militärhubschraubermodell immer mehr unserer Vorstellung von einem klobigen und trägen Schiff.

Das Schiff soll den Eindruck erwecken, es sei von den Ingenieuren der Zukunft konzipiert worden, um gemächlich und unerschütterlich durch das All zu treiben, um eine Mission zu erfüllen, die ich hier noch nicht verraten möchte. Einen Namen haben wir gar nicht für unser kleines Schätzchen, aber vielleicht wäre es mal an der Zeit, es mit einer mikroskopisch kleinen Sektflasche zu taufen.

Wie macht ihr die “kosmischen Staubwolken”, die man im Trailer sehen kann?

Filmbild: Das Raumschiff

Filmbild: Das Raumschiff

Wie alle special effects bei Das Letzte Land entstehen auch die kosmischen Staubwolken auf die gute alte handwerkliche Art. Man nehme ein großes durchsichtiges Gefäß, eine ganze Menge Salzwasser, eine ganze Menge Süßwasser, Pigmente, Bindemittel, ein paar Spritzen und Schläuche, gutes Licht und vor allem Geduld. Geschick und Feingefühl sind auch nicht schlecht, außerdem ein guter Blick fürs “Mikromakroskopische”.

Die ersten Testaufnahmen lieferten schon gute Ergebnisse, die in dem bereits veröffentlichten Trailer zu sehen sind. Aber da ist noch Luft nach oben. Wir haben bei den Arbeiten daran gute Erfahrungen sammeln können und wissen nun, an welchen Schrauben wir drehen müssen, um noch bessere Bilder zu erzeugen.

Ihr habt jetzt bei startnext mehr Geld eingesammelt als geplant – hilft das auch Dir?

Mal abgesehen davon, dass ich das noch gar nicht richtig glauben kann, wie viele Leute uns bisher unterstützt haben und an uns glauben, kann ich tatsächlich ein wenig aufatmen, was meine eigene Haushaltsführung angeht. Im Grunde steht mir als Student nur das BAföG zur Verfügung und ich stecke jeden einzelnen Cent, der nicht für Wohnung und ein wenig Essen aufgewendet werden muss, in Baumaterial, um voranzukommen. Ein weiterer großer Kostenfaktor ist das Benzingeld, was sich monatlich auf ca. 200 Euro beläuft, da die Werkstatt relativ weit weg liegt.

Es wäre also schön, wenn ich schon mal diese monatlichen Kosten nicht mehr nur aus eigener Tasche bezahlen müsste – dann könnte ich mir mal wieder was anderes leisten als Haferflocken und Brot. Das klingt vielleicht krass und unglaubwürdig, aber es ist in der Tat so, dass einige von uns große Opfer bringen. Neben der gesunden Ernährung schwebt mir außerdem vor, die geplante und vorkonstruierte Schiebetür aus Metall zu fertigen. Das hätte unglaubliche Vorteile gegenüber Holz und Sperrholz. Und scheinbar ist das nun möglich. Das macht mich richtig glücklich. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle Unterstützer, denn die Schiebetür wird mein drittes Meisterstück!

Was dürfen die Zuschauer von “Das Letzte Land” am Ende erwarten?

Filmbild: die Darsteller

Filmbild: die Darsteller

Man wird dem kompletten Film später ansehen, dass dort ganz viel von uns selbst drinsteckt. Man wird nicht nur von einer guten Story, guten Schauspielern, einem guten Set oder von guten Effekten reden. Im Grunde weiß doch jeder, dass ein Film nicht echt ist, dass die Bilder alle gestellt sind und dass die Schauspieler halt nur schauspielern. Aber wir werden eine Illusion erschaffen, die den Zuschauer das ganze genauso vergessen lässt, wie es auch andere Filme machen.

Wenn der Abspann läuft, wird man dasitzen und sich fragen: Wie haben die Jungs das bloß gemacht? Wo waren denn jetzt der Traktoranhänger und das Aquarium? Wie viel haben die nochmal in den Film reingesteckt? Ich hab denen 25 Euro für ne DVD gegeben und die machen daraus dieses Science-Fiction-Spektakel? Und das noch in Deutschland? In Feudingen?! …
Das werden sich die Zuschauer fragen, da bin ich mir sicher. Und selbst wenn der Film nicht gefällt: Staunen wird jeder.

Das production design entscheidet oft darüber, ob ein Film als “Independent” oder “Trash” wahrgenommen wird. Grämt es Dich, dass “der Regisseur” im Mittelpunkt steht, während Deine Arbeit vom Zuschauer eher unbewusst hingenommen wird?

Das Innere eines Schiffs ...

Das Innere eines Schiffs …

Ja und Nein und Jein. Ja, weil es schließlich gang und gäbe ist, dass vor allem Regisseur und Schauspieler dem Publikum im Kopf bleiben. Wer, außer uns Fexen, Fans, Nerds uns Spinnern bleibt schon bis zum allerletzten Ende eines Films sitzen und liest sich die Namen all derer durch, die scheinbar nur aus formalen Gründen im Abspann aufgelistet werden? Und selbst wenn man sich die Mühe macht, namhaft sind die wenigsten.

Und nein, es grämt mich eher doch nicht, weil bei uns das Feld der am Projekt beteiligten Akteure sehr übersichtlich ist. Wie gesagt, bisher sind wir zu dritt, bald sind es vier, fünf sechs, am Ende vielleicht nicht mehr als zehn Leute, die sich die Aufmerksamkeit des Publikums teilen werden. Und da ich von Anfang an dabei war und schließlich nicht bloße exekutive Gewalt am Set bin, wird mein Beitrag sicherlich angemessen gewürdigt werden.

Zu guter Letzt jein, da ich grundsätzlich nicht sonderlich scharf drauf bin, im Mittelpunkt zu stehen und mich feiern zu lassen. Mir reicht auch die indirekte Anerkennung. Wenn ein Film, also ein komplexes Kunstwerk, insgesamt gelobt und geschätzt wird, dann muss es wohl auch an den Effekten, dem Set und allem anderen liegen, was lediglich unbewusst wahrgenommen wird.

Liest Du deutschsprachige Science-Fiction?

Eigentlich kenn ich mich auf diesem Gebiet nicht so gut aus. Dies mag daran liegen, dass die Klassiker bekannter und zugänglicher sind. Wobei ich hier mit Zugänglichkeit auch meine, was man von anderen empfohlen bekommt, bei jemandem im Regal stehen sieht, welche Verfilmungen man kennt oder was halt irgendwie schon fast zum Alltags-Kanon gehört. Dies mag auch der Grund sein, warum ich dann doch auch die beiden bekannten Romane von Frank Schätzing gelesen habe – sie waren halt in aller Munde.

Massimo Müller

Massimo Müller

Wenn ich ehrlich bin, dann faszinieren mich die alten Klassiker mehr als die modernen, da ich mich gerne in die Zeit zurückversetzen möchte, als es noch so viel Mysteriöses und Ungeklärtes auf der Welt und um uns herum gab. Heute, so scheint es mir, ist viel entzaubert worden – vor allem durch den enormen Fortschritt in der Technik. Kaum etwas kann einen heute noch vom Hocker hauen.

Ich denke in dem Zusammenhang zum Beispiel an den recht alten Roman von Zulawski, Auf dem Silbermond. Zu dieser Zeit dachte man noch, auf der Rückseite des Mondes sei Leben und Menschen könne man bloß mittels eines riesigen Projektils zu diesem Himmelskörper befördern: Einmal abgeschossen gab es keine Rückkehr mehr! Aus heutiger Sicht erscheinen solche Ideen geradezu lächerlich, was ich eigentlich schade finde.


Offizielle Website: http://www.dasletzteland.de/
Crowdfunding: http://www.startnext.de/dasletzteland
Social: twitter.com / facebook

Jurassic Lust: Dino-Erotik-SF Made in Germany

jurassic_lust_1_auf_die_hoerner_genommenDas Thema „Dino-Pornos“ stampfte Ende 2013 wie ein bunt angemalter Godzilla durch die Medien: Gemeint sind erotische Geschichten, in denen Saurier aller Art eine nicht unmaßgebliche Rolle spielen. Nachdem im November mit „Jurassic Lust – Science Fiction im Stil der klassischen Pulps und Dino-Erotik“ die deutsche Antwort darauf erschien, stellten wir dem Autorinnenduo Cat Crimson und Alana Troy ein paar Fragen.

deutsche-science-fiction.de: Sex sells heißt es immer, und es mag wohl wahr sein: Selbst eure noch unveröffentlichten E-Books rangieren bei Amazon ja besser als mein veröffentlichtes. Aber könnt ihr dem unbescholtenen Bürger von der Straße bitte mal kurz erklären, was „Dino-Pornos“ sind?

Alana Troy: „Dino-Porn“ – so nennen wir das nur intern, das ist eher ein Insiderwitz. Wir schreiben auch keinen Porno, sondern Sci-Fi mit Erotik (und natürlich Dinosauriern). Wir veröffentlichen die Reihe ausdrücklich unter „Science Fiction/Abenteuer“. Über die relativ vielen Vorbestellungen sind wir auch etwas erstaunt und natürlich höchst erfreut. Ich vermute, es liegt an den Covern, die sehr schön zeigen, worum es in der Serie geht und was unsere Intention ist: kein Porno, sondern Pulp und „tongue in cheek“. Dazu kommt, dass im Oktober des letzten Jahres sehr viel über Dino-Erotik durch die sozialen Netzwerke ging.

Wenn es nur harmlose Erotik ist, warum dann hinter Pseudonymen verstecken?

Alana: Die Pseudonyme gehören zum Konzept der Serie. Sie sollen auch als solche erkennbar sein.

Cat: Dazu gehören auch die Anleihen an Pulp und die 1960er-Jahre, wie man ja am Gold-Bikini, den unsere Heldin Doctor Miranda Cassidy trägt, wunderbar erkennen kann.

Es ist also Science-Fiction. Warum habt ihr euch für SF entschieden (statt für Fantasy oder Dinos ohne Zeitreise)?

jurassic_lust_3_schwingen_der_ekstaseAlana: Ah ne, kreischendes Höhlenmädchen wird von T-Rex gejagt …? Das ist doch langweilig. Und Fantasy stand nicht zur Diskussion, weil wir so weit wie möglich realistisch bleiben wollten. Wir wollten uns auch bewusst von den amerikanischen Büchern absetzen. Nachmachen ist langweilig. Abgesehen davon hat uns das, was wir gelesen haben, nicht sehr gefallen.

Cat: Es fließt eine ganze Menge Recherchearbeit in die Stories ein, was die Faktizität der Kreidezeit betrifft. Mammuts oder Säbelzahntiger werden also nicht auftauchen. Was zwischen Miranda und den Dinos abgeht, ist dann wiederum Fantasie und Phantastik.

Alana: … und Erotik, die kommt natürlich nicht zu kurz.

Wie viel Science-Fiction wird den Leser erwarten? Mehr als nur ein paar blinkende Flash-Gordon-Konsolen und etwas Zeitreise? Ist auch die SF eher „augenzwinkernd“ gemeint?

Alana: Obwohl wir uns auf die Pulps beziehen, ist es keine blinkende Flash-Gordon-SF. Unsere Protagonistin sieht das zwar etwas anders, denn als Miranda das Labor der Chronologen sieht, zieht sie Vergleiche zu alten Sci-Fi-Filmen. Aber die Rahmenhandlung spielt in der Zukunft, und wie diese aussieht, wird nach und nach beschrieben werden. Und Miranda hat auch einige Utensilien, die etwas futuristisch sind. Auch unsere Zeitmaschine ist kein Gimmick, sondern wichtiger Teil der Handlung.

Wer macht diese fantastischen Cover?

Alana: Ich.

Ihr habt jetzt euren vierten Dino-Roman draußen. Wie ist das Feedback?

Alana: Wir wissen, dass wir bereits eine kleine Fangemeinde haben, was wir natürlich ganz toll finden.

jurassic_lust_2_heisse_beuteCat: Vor Kurzem erschien ein Telepolis-Interview mit uns. Die Reaktionen waren deutlich gemischt. Die einen fanden unsere Idee und die Umsetzung witzig und haben erkannt, dass es uns um die Kombination von Sci-Fi, Fantasy, Erotik und Humor geht. Die anderen kamen mit Schlagworten wie Sodomie, Zoophilie etc. oder unterstellten uns, wir wollten die Leute veräppeln. Immerhin setzt man sich mit unseren Büchern auseinander und das freut uns.

Eines eurer Bücher („Heiße Beute“) gibt’s sogar beim sonst ja eher prüden Weltbild-Shop – wie habt ihr es da reingeschafft?

Alana: Oh, das hat nichts zu bedeuten. Da hat wohl nur jemand nicht aufgepasst.

Eure vier Bände haben zusammen eine einzige Kritik bei Amazon erhalten. Worauf führt ihr die eher zaghafte Publikumskritik zurück?

Cat: Mittlerweile sind es zwei Leser-Rezensionen, wir konnten einen Buch-Blogger für unsere Dinos erwärmen 😉 Aber viele Leser kennen uns noch nicht. Und typische SF-Leser können vermutlich auch nicht so viel mit unseren Geschichten anfangen. Das ist vielleicht eine Frage der Mentalität. Doch das kommt. Wir sind da ganz zuversichtlich. Und wenn sich passende Buch-Blogger bei uns melden, lassen wir ihnen gerne ein Rezensionsexemplar zukommen.

Alana Wir sind allerdings recht erstaunt, dass wir z. B. auf Facebook bekannt sind wie zwei bunte Hunde. Es hat schon was für sich, wenn man seinen Einstand mit so schrägem Zeug macht.

Wie steht ihr zur deutschsprachigen Science Fiction, die ja als schwieriges Genre gilt, das oft totgesagt wird?

Alana: Cat liest eher keine SF und was das Totsagen anbelangt: Ist nicht alle SF irgendwie etwas tot in letzter Zeit? Ich merke immer mehr, dass ich auf die alten Titel zurückgreife. Allerdings gibt es unter den Self Publishern auch einige gute, neue deutsche SF-Autoren, die ich lesenswert finde.

Wie geht’s weiter mit den Dinos?

Alana: Wir haben noch einiges mit Doctor Miranda Cassidy vor. Und wünschen uns natürlich, dass unsere Leser der Jurassic Lust-Serie treu bleiben. Was wir sonst für die Zukunft planen – unsere Zeitmaschine funktioniert bisher nur in eine Richtung. Aber wer weiß … ? Nur soviel: Es gibt ja von der ersten Staffel einen Sammelband als Taschenbuch und die nächsten drei Folgen werden auch wieder als Tb erscheinen. Schließlich möchten wir, dass die Fans von gedruckten Büchern auch in den Genuss von Mirandas amourösen Abenteuern kommen können.

jurassic_lust_4_wasserspieleCat: Außerdem haben wir uns überlegt, was wir unseren Fans Gutes tun können und Alana hatte die Idee zu einer Bonus-Story, bei der die Leser Gelegenheit bekommen, sich zu beteiligen. Mehr möchten wir an dieser Stelle aber noch nicht verraten – alles Weitere steht dann demnächst auf unserem Blog und der Jurassic Lust-Fanpage auf FB.

Alana: Und wir werden – vermutlich im März – ein kleines Gewinnspiel anlässlich des Starts der zweiten Staffel machen.

Was machen Cat und Alana, wenn sie nicht in ihrer Text-Zeitmaschine sitzen?

Alana: Och, das übliche Mädchen-Zeugs, Schuhe kaufen, den Velociraptor bespaßen, was halt so anfällt. 😉

Danke für eure Zeit!

 

Infos:
Blog: http://spicy-fantasies.blogspot.de/
Leseprobe: http://spicy-fantasies.blogspot.de/p/leseproben-jurassic-lust.html