Alexander Knörr ist Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für UFO-Forschung (DEGUFO). Wir haben ihm ein paar Fragen zu Aliens, Verschwörungstheorien, Kornkreisen und seinem neuen Buch gestellt:
Herr Knörr, Sie sind Erster Vorsitzender der Deutschsprachigen Gesellschaft für Ufo-Forschung. Als solcher beschäftigen Sie sich mit Ufo-Sichtungen und grenzwissenschaftlichen Themen. Wie objektiv kann man bei einem solchen heiklen Thema eigentlich sein?
Das ist eine gute Frage. Je länger man in dem Thema steckt, desto schwerer wird das natürlich, weil man ja mit den Jahren – bei mir mittlerweile 24 Jahre, die ich mich mit dem Phantastischen auseinandersetze – ja so seine Erfahrungen macht. Aber die Objektivität muss immer gewährleistet sein, sonst kann man das nicht mehr machen. Ich selbst kenne auch ein paar Kollegen, die aus diesem Grund nicht mehr aktiv in der Forschung sind, eben weil sie durch eigene Erfahrungen dem Phänomen nicht mehr mit der Objektivität begegnen können, wie sie es als Forscher tun müssten.
Was sind die wichtigsten Ziele Ihrer Organisation?
Das wichtigste Ziel ist es, die Öffentlichkeit über das UFO-Phänomen zu informieren, aufzuklären und Sichtungszeugen als Anlaufstelle zur Verfügung zu stehen, die ihnen hilft, die Sichtung, die sie gemacht haben nach Möglichkeit zu klären. Das hat erst mal gar nichts mit „Außerirdischen“ oder so zu tun, sondern nur mit unbekannten Himmelsphänomenen. Und die meisten Sichtungen kann man dann auch aufgrund der Erfahrung unserer Sichtungsermittler schnell aufklären. Damit ist den Sichtungsmeldern geholfen. Die Sichtungen, die man z. Zt. nicht aufklären kann, sagen natürlich auch noch nichts über deren Ursache aus, sonst wären sie ja geklärt. Aber da machen wir natürlich weiter und bleiben ständig am Ball um auch dahinter zu kommen, was der Auslöser dieser bislang ungeklärten Sichtungen war.
Haben Sie selbst schon einmal ein Ufo gesichtet?
Ich habe schon einiges am Himmel gesehen, das einen erst einmal erstaunt. Aber ich konnte die Sichtungen alle bislang aufklären, die ich selbst hatte. Also leider nein.
Wie wichtig ist Erich von Dänikens Forschungsarbeit für Sie selbst und Ihre Studien?
Erich von Däniken und seine Forschungen an Sich waren für mich der Auslöser, mich aktiv mit der Prä-Astronautik und später dann mit der modernen UFO-Forschung auseinanderzusetzen. Mit 16 habe ich mich mit allem Möglichen an grenzwissenschaftlichen Themen beschäftigt. Dann bekam ich ein Buch von Erich von Däniken in die Hände und dieses veränderte mein Leben! Das kann man schon so sagen. Ich hätte nie aktiv geforscht und nie ein Buch selbst geschrieben, wäre ich diesem modernen Visionär nicht zuerst in Buchform, später dann persönlich begegnet. Heute bin ich sehr stolz dass ich Erich von Däniken auch persönlich kenne, dass wir immer wieder Kontakt haben und dass auch meine Arbeit bei IHM angesehen wird. So hat er mich und meine Arbeit in seinem neuesten Buch „Der Mittelmeerraum und seine mysteriöse Vorzeit“ Kopp Verlag, Oktober 2012 an zwei Stellen zitiert. Das adelt dann schon.
Wie viele Sichtungen werden bei Ihnen durchschnittlich in einem Jahr gemeldet?
Das ist nicht einfach so zu benennen, da es jedes Jahr variiert. Und da die Degufo mit ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit in diesem Jahr immer präsenter ist und auch mehr und besser wahrgenommen wird, haben wir in diesem Jahr, also von Oktober 2011 bis Oktober 2012 eine erstaunlich hohe Zahl an Sichtungsmeldungen erhalten, nämlich mehr als 400 Stück.
Inwieweit begründen Sie Ihre Forschungen wissenschaftlich? Gibt es Berührungspunkte zu anderen Disziplinen?
Wir versuchen uns nach Möglichkeit der Thematik nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten in Methodik und Dokumentation zu nähern. Das ist aber auch schon alles, was man machen kann. Denn das Phänomen ist so vielschichtig, dass man es in eine „Standard-Wissenschaft“ nicht integrieren kann. Denn Sie können eine Sichtung nicht wiederholen, man kann sie nicht reproduzieren, was ja schon Pflicht ist, um wissenschaftlich anerkannt zu sein. Es gibt keine handfesten Beweise, die man wirklich wissenschaftlich untersuchen lassen kann wie Materialproben. Also bei uns nicht. Es gibt umstrittene Proben in den USA und in anderen Ländern, die untersucht wurden.
Die wesentlichsten Berührungspunkte gibt es wohl in der Physik, der Psychologie und der Sozialwissenschaft. In der Physik wegen den oft geschilderten Flugeigenschaften der gesehenen Objekte, der Psychologie und Sozialwissenschaft wegen dem Phänomen an sich und der Fragestellung wer was warum wann wahrnimmt.
Es kommt doch bestimmt häufiger vor, dass Sie in die Verschwörungstheoretiker-Ecke gedrängt werden. Was entgegnen Sie solchen Kritikern?
Tja die lieben Verschwörungstheoretiker, die machen einem das Leben schon mal schwer. Klar wird man da immer mit konfrontiert. Und auch gerade jüngst, nach Erscheinen meines ersten Romans „Quantensprung 2012 – Das Jahr, in dem wir geholt werden!“ hatte selbst mein Verlag Schreiben bekommen, in denen es hieß, ich wäre wohl ein „Illuminat“ weil ich die Menschheit mit diesem Buch auf das, was am 21.12.2012 passiert vorbereiten würde. Das ist natürlich nicht so! Erstens ist das wirklich ein Roman, also eine fiktive Geschichte. Und zweitens weiß ich, dass dieser ganze 2012-Hype nur darauf zurückzuführen ist, dass einige Leute meinten, den Maya-Kalender auf ihre Art zu interpretieren. Schlichtweg deshalb, um damit Geld zu verdienen.
Bei Verschwörungen kann man dann auch nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt sicherlich welche, die existieren. Zum Beispiel der Fall Uwe Barschel, da hat eindeutig – das weiß man heute – eine Verschwörung stattgefunden, die heute noch intakt, weil nicht aufgedeckt, ist.
Alle anderen Verschwörungen, die mit dem UFO-Thema oder der Prä-Astronautik zusammenhängen sollen, sind unhaltbar. Es gibt dafür keinerlei Beweise.
A propos Verschwörungstheorien: Wie lautet eigentlich Ihre Meinung zu den heiß diskutierten „Reichsflugscheiben“ der Nazis (und Neuschwabenland)?
Grundsätzlich hat es erste Ansätze damals gegeben, diese Flugscheiben zu bauen. Aber diese Dinger sind nie geflogen. Mehr über den Boden herumgeeiert, wenn überhaupt. Diese Flugkreisel, wie sie genannt wurden, hätten niemals das sein können, was meist rechts orientierte Menschen in sie hineininterpretieren.
Und die Kornkreise? Alles Lug und Trug oder könnte da doch was Wahres dran sein?
Bei den Kornkreisen ist das so eine Sache. Ich habe den Hype um dieses Phänomen lange beobachtet, war auch einige Jahre in der FGK, der Forschungsgesellschaft Kornkreise, kenne die verschiedenen Facetten des Phänomens und auch Kornkreismacher! Das macht es dann nicht leichter, die Sache einzuordnen. Für mich ist bisher nicht bewiesen, dass Kornkreise – und hier meine ich komplexe Strukturen – NICHT alle menschengemacht sind. Aber vielleicht bin ich bisher auch nicht über die richtigen Formationen gestolpert. Aber das grundlegende Phänomen gibt es ja schon seit Jahrhunderten! Schlichte Kreise im Korn wurden schon damals dokumentiert. Und das ist eine der Fragen, die mich auch jetzt noch beschäftigen, wie weit diese in der heutigen Zeit zu klären sind. Und was natürlich dahinterstecken könnte.
Eine Frage interessiert mich auch noch brennend. Wie kommt Ihre Gesellschaft eigentlich an neues Beweismaterial? Will heißen: In welcher Form werden am häufigsten Sichtungen gemeldet? Sind Videos eher die Ausnahme oder durchaus üblich? Und welche Fragen werden üblicherweise in einem Ihrer Fragebögen gestellt, die Sie jedem aushändigen, der ein Ufo sichtet?
Vorab: Wir sind nicht auf der „Suche“ nach neuem Beweismaterial. Wir erhalten täglich Sichtungsberichte entweder über unsere Sichtungshotline 0162-1749301 oder über unsere Homepage www.degufo.de oder über die der www.ufo-datenbank.de . Hier gehen erst mal in Kurzform die Meldungen ein. Diese werden dann von uns – falls gewünscht und erforderlich – entsprechend untersucht. Dazu erheben wir mit dem von Ihnen genannten Fragebogen einige Details, die für uns sehr wichtig sind. Videos wie diese bei Youtube oder ähnlichen Portalen zu sehen sind, sind für uns eigentlich nichts wert, weil es keine Geschichte darum gibt. Da kann man alles hineindeuten. Wir erhalten wie gesagt die Meldungen per Email oder Telefon und selten dann auch ein passendes Video oder Fotomaterial.
Der Fragebogen – den man auch auf www.degufo.de herunterladen kann – befasst sich mit der Situation vor Ort (wie war das Wetter, wo war man etc.) mit vielen Kleinigkeiten, die uns helfen, die Sichtung entsprechend einzuordnen. Fragen zu dem Objekt, zur Umgebung, zu dem Sichtungszeugen an sich und vieles mehr werden dort gestellt.
Mit welchen anderen internationalen, ähnlichen Organisationen kooperieren Sie?
Wir arbeiten mit allen deutschen Forschungsgesellschaften, in denen UFO-Forschung betrieben wird, zusammen. Namentlich MUFON-CES und GEP. International haben wir seit kurzem einen Auslandskorrespondenten, der mit den englischsprachigen Forschungsgesellschaften Kontakte knüpft. Gleiches möchten wir auch für andere Länder einrichten. Dafür fehlt es uns aber noch an kompetenten Leuten, die dieses gerne auch in Angriff nehmen möchten. Also bei Interesse, Sie können sich gerne bei mir melden.
Was war das Skurrilste, was Sie in Ihrer Zeit bei der DEGUFO erlebt haben?
Ohje! Da gibt es schon so einiges an Skurrilem. Ich sag mal, der skurrilste Augenblick war, als wir ( ich zusammen mit einigen Degufo-Mitgliedern) bei einem eher esoterischen Event als Referenten eingeladen waren. Dort sprach auch ein Kontaktler, dessen Vortrag wir uns natürlich anschauten. Während des Vortrages wurde es immer skurriler und meine Kollegen und ich unterbrachen immer wieder den Herrn, um unbequeme Zwischenfragen zu stellen. Der Referent (Bruno Württemberger) war natürlich nicht amüsiert darüber und setzte dann zum Angriff über. Vom Saal, in dem wir uns befanden, konnte man über große Fenster nach draußen in einen Park blicken. Herr Württemberger zeigte hinaus auf eine große Rasenfläche und schrie förmlich „Eben sind unsere galaktischen Freunde dort gelandet“. Alles schaute natürlich hinaus und da war NICHTS! Als die Menge schon verdutzt wirkte fügte Württemberger fix an: „Und nur wer reinen Herzens ist, der sieht sie auch! Alle anderen können nichts sehen!“. Und auf seine Frage hin, wer denn alles nun die Aliens sehen würde, waren natürlich (bis auf uns) alle mit vollem Eifer dabei! Ich bin mir sicher, die haben auch nichts gesehen, wollten nur nicht zugeben, dass sie nicht „reinen Herzens“ waren. Solche Momente sind schon sehr skurril und erlebt man leider immer wieder. Denn Scharlatane gibt es mehr denn je in der UFO-Szene.
Was könnten Ihrer Meinung nach Gründe sein, die eine hochtechnisierte und überlegene Spezies dazu veranlassen, mit uns Erdlingen Kontakt aufzunehmen? Wäre das überhaupt beabsichtigt oder wären die meisten Sichtungen dann nicht eher reine Zufallsprodukte?
Nun ja, da müssen wir erst mal von uns ausgehen. Denn wir selbst sind ja auch dabei, uns Gedanken über Leben außerhalb der Erde zu machen und auch das Universum nach und nach zu erkunden. Und dies tun wir aus einer Leidenschaft heraus, dem Wunsch nach Wissen! Und anderen Zivilisationen wird das genau so gehen. Dass es dort draußen Leben gibt, sollte keine Frage mehr sein, denn das Universum ist so groß, es muss einfach Leben und auch technisch hochentwickeltes Leben geben. Ob sie uns aber nur „still“ erforschen oder aber Kontakt aufnehmen ist so eine Frage.
Meiner ganz persönlichen Meinung nach (dies ist nicht die Meinung der Degufo) könnten wir schon Besuch von außen in frühester Vergangenheit erhalten haben, der uns Menschen dann nachhaltig beeinflusste. Hinweise dafür gibt es unzählige – von den Mythen in allen heiligen Schriften der Erde bis hin zu Bauwerken, deren Entstehungsweise bis heute nicht zu erklären ist. Wenn „sie“ also früher schon da waren und uns besuchten, uns vielleicht sogar in gewisser Weise erschufen, dann könnten sie auch heute noch da sein, um zu beobachten, was aus uns geworden ist.
Allerdings ist das UFO-Phänomen so vielschichtig, dass dieses nicht allein von EINEM Stimulus ausgeht. Also die bisher ungeklärten Sichtungen können viele verschiedene Auslöser haben.
Was können Sie zum Thema „Entführt von Außerirdischen“ berichten?
Ich kenne persönlich ein paar Menschen, die glauben, von Außerirdischen oder anderen, fremden Mächten, entführt worden zu sein. In der Degufo haben wir hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die diesen Fällen nachgeht und die auch, und das ist noch viel wichtiger, eine Anlaufstelle für Betroffene darstellen soll. Wir möchten auf längerer Sicht hier eine Anlaufstelle bieten, die sich den Problemen der Betroffenen annimmt. Wir verfügen über Kontakte zu Ärzten, Psychologen und spirituellen Menschen, die den Betroffenen helfen können, wenn sie das möchten. Ob es wirklich Außerirdische sind, die diese Menschen heimsuchen, ist jedoch leider noch ungewiss. Aber es ist so, dass diese Betroffenen Erlebnisse hatten! Ihnen ist da einiges passiert und das kann man nicht leugnen.
Kommen wir zur SF. Sie haben ja kürzlich Ihren Romanerstling vorgelegt (dsf berichtete). Das liegt für jemanden in Ihrer Position natürlich nahe. Welche Zielgruppen wollen Sie damit ansprechen? Sind es eher die Populärwissenschafts-Fans, die dem Weltuntergang entgegenfiebern? Oder auch Menschen, die anspruchsvolle Literatur mögen?
Ich weiß nicht, ob man meinen Erstling schon „anspruchsvoll“ nennen kann. Ich selbst möchte mich mit großen Science-Fiction-Autoren nie vergleichen oder auf eine Stufe stellen. Das wäre Anmaßung und wenn, dann müssten das die Leser selbst entscheiden.
Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen? Nun ja, neben den Menschen, die sich schon mit Prä-Astronautik und UFO-Forschung beschäftigen natürlich auch diejenigen, die bisher zwar SF lesen, aber selbst denken, dass die Hypothesen von frühen Besuchen Außerirdischer auf der Erde, die dann die Menschen unterrichteten und für Götter gehalten wurden, unhaltbar sind. Denn ich möchte in meinem Erstling als auch in den Folgebänden, die jetzt bald kommen, den Menschen gerade dies näher bringen und veranschaulichen, dass es durchaus im Bereich des Möglichen ist, was unsere Mythologie uns berichtet. Und für mich gibt es nichts Spannenderes.
Mal ehrlich: Glauben Sie, dass am 21. Dezember die Welt untergeht?
Nein! Die Welt wird nicht am 21.12.2012 untergehen! Davon bin ich überzeugt! Warum ich das bin? Nun ja, ich kenne die wirkliche Mythologie der Maya sehr gut und dort ist nichts von einem Weltuntergang geschrieben. Der Maya Kalender an sich ist wie drei große Räder, die ineinander laufen. Es gibt einen Punkt, an dem dieser begann – laut Legende kamen an diesem Datum die „Götter“ vom Himmel und lehrten die Menschen unter anderem auch den Kalender. Dann gibt es einen Punkt, an dem dieser Kalender komplett durchgelaufen ist, also wieder dem Anfangspunkt begegnet. Die Maya sprechen dann davon, dass ein neues Zeitalter beginnt und dass „Bolon Yokte“ wieder zu den Menschen stößt. Einer der „Götter“ die damals dann auch irgendwann wieder in den Himmel fuhren und versprachen, wieder zu kommen! Das besagt die Maya Legende. Der unsägliche Mist vom Weltuntergang wurde von ganz modernen Menschen dort hineininterpretiert. Also ich habe meine Weihnachtsgeschenke schon gekauft, denn die werde ich am 24.12. sicher benötigen!
Kennen Sie deutsche SF-Autoren? Welche bevorzugen Sie da?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich durch meine aktiven Forschungen ganz selten mal in den Genuss von Literatur komme. Ich habe zwar eine Bibliothek von ca. 3000 Bänden und lese jährlich sicherlich um die 50 Bücher, aber eben fast nur Sachbücher über alte Kulturen, Weltraumforschung, Mythologie, Entdeckungen usw. Ich bin also nicht sehr bewandert in der Literatur und auch nicht in der SF Literatur. Aber im deutschsprachigen Raum kenne oder kannte ich Walter Ernsting, der als Clark Darlton bei Perry Rhodan aktiv war. Und ich kenne persönlich und als guten Freund den Comic-Zeichner Reinhard Habeck, der den „Rüsselmops“ erfand und der in den Perry Rhodan Bänden immer wieder seine Comics vom Außerirdischen „Rüssi“ und seinen Freunden veröffentlicht.
Und wie sieht es mit internationaler SF aus? Will heißen: Mit welchen Büchern würden Sie ihren Reisekoffer packen, wenn Aliens Sie auf einen Trip ins Weltall einladen würden?
Ich glaube nicht, dass ich außer einem Laptop mit unbegrenzter Speicherfläche und einer guten Kamera keine Bücher bräuchte, wenn ich wirklich von Aliens eingeladen würde, einen Trip ins Weltall zu machen. Denn da hätte man doch keine Zeit für Bücher, wenn man das alles „live“ erleben könnte.
Aber welche Bücher würde ich in einen Reisekoffer packen? Das an sich ist schon schwerer. Ich weiß nicht, ob eingefleischte SF Leser mich nun auslachen, aber ich würde gerne mal die „Star Wars Saga“ als Buch, bzw. Buchreihe, lesen. Ansonsten bin ich beim Stöbern kürzlich über „Schwarze Energien“ von Klaus Seibel gestolpert. Das hört sich auch sehr interessant an.
A propos Aliens: Was empfehlen Sie jemandem, der von Außerirdischen kontaktiert wird? Sollte man eine solche Kontaktaufnahme lieber Fachleuten überlassen oder kann man wild ins All drauf los simsen?
Derjenige oder diejenige sollten sich auf jeden Fall an eine der Forschungsgesellschaften wenden. Wie gesagt, haben wir dafür sogar eine eigene Arbeitsgruppe mit Spezialisten auf dem Gebiet. Wenn es einen wirklichen Kontakt gibt, dann wird diesen Menschen dort auch am besten geholfen. Auch wenn es darum gehen würde, dies evtl. öffentlich zu machen.
Ein Problem der Ufo-Forschung ist ja, dass glaubwürdige Sichtungen oft nur wenige Sekunden dauern. Inwieweit erhoffen Sie sich von der modernen (Video-)Technik hier Besserung?
Die moderne Technik ist – so hat sich das leider in letzter Zeit herausgestellt – der UFO-Forschung eher hinderlich. Denn eben weil jeder am PC alles so detailgetreu künstlich erstellen kann, sind die meisten Videos einfach nur Fälschungen. Deswegen sind Videos immer mit größter Vorsicht zu genießen. Einer unserer Mitglieder, Gerhard Gröschel, ist jedoch ein Spezialist in Sachen Videotechnik und er konstruiert Überwachungssysteme, die mit mehreren Kameras an einen selbst von ihm entwickelten Magnetfeldsensor angeschlossen sind. Wenn sich nun das Magnetfeld verändert, werden die Kameras automatisch ausgelöst und filmen. Da haben wir schon einige sehr seltsame Objekte filmen können. In dieser Hinsicht ist eine Verbesserung der Technik natürlich sehr wichtig und wird von uns auch angestrebt. Durch die Unterstützung unseres Sponsors, den Londoner „Slightly Mad Studios“, können wir da auch in Zukunft ein wenig mehr erwarten.
Gibt es so etwas wie eine Deutsche (bzw. internationale) Ufologen-Konferenz (ich meine nicht die DEGUFO-Mitgliederversammlung)? Wenn ja, wann und wo findet sie 2013 statt? Und was sind ihre Ziele?
Nein, leider gibt es so etwas in Deutschland nicht. In den USA finden immer wieder große Kongresse statt, aber meistens erfahren wir hier erst sehr spät davon und diese laufen auch eigentlich immer ohne deutsche Beteiligung. Die Degufo wird aber im Jahr 2013 im Herbst eine internationale Konferenz auf die Beine stellen. Anlass ist das 20jährige Bestehen unseres gemeinnützigen Vereins. Den genauen Termin gibt es NOCH nicht, aber wir werden diesen dann auch auf unserer Homepage www.degufo.de veröffentlichen.
Zum Schluss noch die Frage nach Ihrer Familie. Ist diese eigentlich genauso motiviert wie Sie oder kommt da auch schon mal ein leicht genervtes „Ach, komm … lass uns lieber Karten spielen“?
Nein, in der Familie werde ich immer noch nicht so ganz ernst genommen. Aber auch das ist normal! Das kann man immer bei aktiven Forschern beobachten. Das ist aber auch kein Problem. An den Spruch: „Grüß mir ET und Elvis“ wenn ich wieder mal weg fahre um einen Vortrag zu halten, habe ich mich schon gewöhnt.
Was aber sehr wichtig ist – und diesem Problem hat sich die Degufo jüngst angenommen – ist, dass wir alle ja irgendwann mal den Weg alles Irdischen gehen und sterben. Und gerade Menschen wie ich, die aktiv forschen und ein riesiges Archiv angehäuft haben, stehen vor der Frage was sie damit machen sollen, wenn sie denn mal sterben. Oftmals kommt ein Müllcontainer und alles geht ab in die Klopapierfabrik. Um dem entgegenzuwirken haben wir das Degufo-Archiv gegründet (www.degufo-archiv.de) dem man seine Sammlung, sein Archiv, seine Bücher, Notizen, Fotos etc. vererben kann. Und nicht nur das – auch schon zu Lebzeiten kann man seine Unterlagen einscannen und sozusagen als Sicherheitskopie auf unser Onlinearchiv legen. Hier soll nach und nach die größte Sammlung grenzwissenschaftlicher Literatur aber auch an Dokumenten etc. angehäuft werden, die es in Europa gibt. Ein Projekt für die Zukunft!
Vielen Dank für dieses Interview!
Vielen Dank für das nette Gespräch und ihre interessanten Fragen.
Das Interview führte Sven Klöpping.
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