Hörspiel: Matthias Schamp, “Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken” (2007)

Also, ich dachte immer, “Sinnscheiße” wäre das, was aus dem Mund von so manchem Politiker quillt, aber “der Schamp”, wie er sich selbst nennt, belehrt mich eines Besseren. Hier sämtliche Infos zu seinem vom SWR realisierten Hörspiel:

INHALT

“Was ist der Stoff, der die Welt zusammenhält?

In einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit. Proto schuftet unter Tage in den Bergwerken, um das kostbare Material zu Tage zu fördern, aus dem einfach alles hergestellt wird: Sinnscheiße. Bis er eines Tages der Frau begegnet, die sein Leben verändert ­ indem sie die entscheidende Frage stellt: „Der ganze Planet besteht aus Sinnscheiße. Warum muss man etwas mühsam in der Tiefe suchen, was auf der Oberfläche in rauen Mengen herumliegt?“ Diese Frage lässt Proto nicht mehr los. Er schmeißt seinen Job im Bergwerk hin und arbeitet gemeinsam mit seiner Freundin künftig nur noch mit der Sinnscheiße, die sich an der Oberfläche findet. Das verstößt zwar gegen die Regeln, aber auch die sind ja nur aus Sinnscheiße gemacht.

Was ganz harmlos beginnt, bleibt jedoch nicht folgenlos für die Welt. Und für diejenigen, die sie kontrollieren.” (Quelle: hoerspieltipps.net)

 

 

REZENSION

“Der ganze Pla­net be­steht aus Sinn­schei­ße. Warum muss man dann so tief in die Sinn­schei­ße-Berg­wer­ke hin­ab­stei­gen, um unter ent­setz­li­chen Qua­len und un­zäh­li­gen Op­fern ein Ma­te­ri­al her­auf­zu­be­för­dern, das an der Ober­flä­che des Pla­ne­ten in rauen Men­gen her­um­liegt, wo man sich nur bü­cken müss­te um es auf­zu­he­ben? Aber nur da­durch, dass wir die Sinn­schei­ße unter sol­chen ent­setz­li­chen Qua­len zu Tage för­dern, er­hält sie das wich­tigs­te: Wert!

In dem Hör­spiel „Auf­stand in den Sinn­berg­wer­ken“ von Matt­hi­as Schamp wird auf amü­san­te Art und Weise, be­rei­chert mit phan­tas­ti­schen mu­si­ka­li­schen Zwi­schen­spie­len, die Sinn­lo­sig­keit der ka­pi­ta­lis­ti­schen Ar­beit ge­schil­dert. Und doch gibt es Aus­sicht: Den Haupt­fi­gu­ren wird die Sinn­lo­sig­keit der gan­zen Schuf­te­rei be­wusst und sie fan­gen an, sich an­de­ren Din­gen zu wid­men. Damit be­kommt die Ge­schich­te aber lei­der einen idea­lis­ti­schen Cha­rak­ter: Da­durch, dass sie sich der gan­zen Schei­ße ein­fach be­wusst wer­den und mit Hilfe der Me­ta­phy­sik, ge­lingt es ihnen die Sinn­scheiß-Ge­sell­schaft auf­zu­lö­sen. Wenn der Feind nicht eine Rü­cken­kratz­bürs­te in die Hände be­kom­men hätte …”(Quelle: audioarchiv.blogsport.de)

 

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