Neu: Ewart Reder, “Reise zum Anfang der Erde”

Achtung, der Titel geht noch weiter: “… Die Geschichte der Zusammen=Arbeit.” Was steckt dahinter? Nun, es ist kein typischer SF-Roman im Sinne der “Szene”, sondern ein literarisch geprägtes Ideen- und Ironiekonstrukt von einem Autor, der in der Belle étage der Literatur angekommen zu sein scheint (sonst würden ja keine Professoren zu seinen Texte sinnieren).

Und darum geht es (im groben und ganzen):

“Deutschland im Jahr 2029. Sehr unterschiedliche Menschen ziehen nach Norden an den Holsteiner Wittensee, um in einer Selbsthilfekommune zu leben. Die zumeist Arbeits- und Besitzlosen haben sich unter dem Namen ZUSAMMEN = ARBEIT verbunden.

Vordergründig stehen vier Personen und ihre Beziehungen im Mittelpunkt: der neunzigjährige Schiffbauingenieur Heinrich und seine junge Frau Elda, der Investmentbanker Paul und die lebenslustige Berit. Heimliche Hauptfigur ist jedoch der chinesische Austausch-Student Bin. Unbeachtet von den anderen folgt er seiner eigenen Agenda. Ihn motiviert der Traum von einer gerechteren Welt. Er legt sich mit internationalen Investoren an. Was will er aber von der so unnahbar wirkenden Elke Wehrheim? Interessieren ihn nur deren chinesische Kontakte in Kiel? Und warum begeht Kiel den Gründungstag der Volksrepublik China als dreitägiges Fest?
Am Ende wird Bin zur Schlüsselfigur … Die Ereignisse überschlagen sich. Ein ausgemusterter Luxusliner ersetzt die Arche Noah, Afrika ist plötzlich für die Menschen aus Europa und Asien Zufluchtsstätte und Hoffnungsquelle … Kurz, der Planet steht Kopf. Und seine Bewohner wollen noch mal von vorn anfangen.
Getragen von starken Figuren, reich an Handlung, ein Spracherlebnis, ein machtvoller Brückenschlag zwischen den Kontinenten und ihren Kulturen, ein kluger Debattenbeitrag.
‘Ewart Reder hat sich spät, dafür aber umso eindrucksvoller in unsere gegenwärtige Literatur eingeschrieben.’ (Professor Martin Lüdke)”

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