Ich kann mich noch gut erinnern an die Zeit, als meine ersten SF-Storys bei Solar-X erschienen und ich mächtig stolz darauf war, bei einem der bekanntesten SF-Fanzines Deutschlands veröffentlicht worden zu sein …
Mittlerweile hat sich einiges getan. Nova und phantastisch! wurden gegründet, Alien Contact hat die Printausgabe (leider) eingestellt, der Wurdack-Verlag macht erfolgreich vor, wie man deutsche SF professionell vermarktet. Außerdem haben sich die Kommunikationswege durch das verbesserte, schnellere Internet erheblich vereinfacht. Eigentlich könnten wir doch also alle ganz glücklich sein – es läuft. Gut, es läuft nicht superklasse, aber es läuft. Und das ist doch schon mal was. Statt ständig dieselben Diskussionen über Unveröffentlichbarkeit deutscher SF zu führen, sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, das was vorhanden ist, auszubauen und auch weiterhin mutig und innovativ nach vorne zu schreiben und als Leser auch das zu kaufen, was da so alles angeboten wird.
Wisst ihr noch, wie kompliziert es vor zehn Jahren und gerade auch Ende der 90er noch war, Kontakt zu anderen aufzunehmen, weil man auf den umständlich designten Seiten nicht einmal einen Hauch von Kontaktmöglichkeit finden konnte? Oder diese schlecht gestalteten Textwüsten, die sich im Netz überall breit machten und wenn man sich dann doch entschloss, sie zu lesen, lohnte es sich meistens nicht? Das waren noch (Un)Zeiten!
Jawohl, WordPress und Konsorten haben unser Internet-Leben verändert! Da können wir alle glücklich sein.
Trotzdem – irgendwie vermisse ich die alten Fanzine-Zeiten – wo man noch sehnsüchtig darauf wartete, dass der Postbote endlich die neue Ausgabe des Lieblingsmagazins vorbeibrachte und man extra ein Archiv anlegte, um auch ja kein Heft aus den Augen zu verlieren. Gut, ich war kein Sammler, aber ich habe schon nostalgische Gefühle, wenn ich an diese Zeit zurückdenke. Heute ist alles googliger – will sagen, man findet viel schneller, was man sucht. Aus den in mühevoller Heimarbeit gebastelten Fanzines sind multimediale E-Zines geworden, die alles bieten, was man als moderner Mensch erwartet. Sicher, das hat auch seine Vorteile. Aber irgendwie bleibt da dieses unbestimmte Gefühl des Vermissens …
In diesem Sinne: Bastelt ruhig weiter an der Zukunft, auch wenn ihr jetzt keine Hefte mehr klebt sondern Digitales durch Memorychips jagt 😉