Bericht: Das war “Hinterm Mond”

Nach der erzwungenen Corona-Pause hatte Organisator Norbert Fiks einmal mehr nach Leer eingeladen, um der deutschen Science Fiction eine Bühne zu bieten.

Vier Autorinnen standen bereit: Regine Bott, Theresa Hannig, Madeleine Puljic und Jacqueline Montemurri.

Vor rund 40 Besucherinnen und Besuchern im urigen Kulturspeicher begann die gut vierstündige Veranstaltung mit einer Präsentation von Theresa Hannig, die anhand von Zahlen und Statistiken zeigte, wie unterrepräsentiert deutsche Autorinnen in der Wahrnehmung einer ansonsten männlichen Domäne sind.

Es folgten ausführliche Lesungen aus den aktuellen Romanen der Autorinnen. Im Anschluss nutzte das Publikum jeweils eifrig die Möglichkeit für Fragen und Antworten. Fast wünschte man sich, für die zweifellos gewünschte und aufschlussreiche Diskussion hätte mehr Zeit zur Verfügung gestanden (teils wurde sie beim Abendessen des “harten Kerns” fortgesetzt) – es gibt zig Themen in der modernen SF, die nicht nur in den Romanen selbst abgehandelt werden müssen.

Auf jeden Fall lohnte die Fahrt nach Leer einmal mehr – auch oder gerade, weil die Veranstaltung vom üblich Con-Format abweicht, bei dem man sich allzu oft an der Bar oder an Büchertischen festquatscht und die eigentlichen Panels teils nur dünn besucht werden. Etwas mehr Diskussion und etwas weniger Vorlesen, und “Hinterm Mond” ist der perfekte Prototyp für intensive und anspruchsvoll unterhaltsame SF-Veranstaltungen der Zukunft.