Rezension: “Nanopark” von Uwe Hermann

Willkommen in der perfekten Illusion.

Wer Vergnügungsparks und deren Achterbahnen liebt, weiß, was zur Perfektion noch fehlt. Die abblätternde Farbe, die unbelebten, sich dennoch bewegenden Puppen, das fehlende Erlebnis einer realen Weltraum-, Unterwasser- oder Flugreise.

In Uwe Hermanns Park der Zukunft verbergen Nanoroboter, die eingeatmet in verschiedenen Bereichen des Gehirnes andocken, die Realität und mischen sie, von einem mächtigen Computer gesteuert, mit jeglicher denkbarer Illusion.

Der Körper wird an der Nase herumgeführt, riecht, sieht und reagiert auf die Illusion, die die Parkbetreiber vorgesehen haben.

Ein perfektes Erlebnis. Fake-Ferien der Sonderklasse.

Aber haben Sie auch die Gesundheitserklärung unterschrieben? Denn die Illusion könnte zuviel für ihr Herz sein.

 Im Thriller von Uwe Hermann wird dieser Park für viele Besucher zu einem wahren Alptraum.

Skrupellose Kriminelle, die nicht vor Mord zurückschrecken, bemächtigen sich der Kontrolle über den Zentralrechner, verriegeln die Tore und nehmen so alle Besucher und die Mitarbeiter als Geiseln.

Im Innern bricht Chaos aus, als die Attraktionen des Parks außer Kontrolle geraten und die Besucher in Panik geraten.

Mittendrin ein ehemaliger Polizist, der einen vermeintlichen Selbstmord im Auftrag einer Versicherung untersuchen soll.

Zusammen mit Hannah, einer Programmierin des Parks, versucht Simon Klein gegen die Kriminellen vorzugehen.

Beide Seiten, Gut wie Böse, setzen die perfekte Illusion der Nanos ein, um sich Vorteile zu verschaffen.

Uwe Hermann nutzt geschickt die Implikationen einer solchen Technik, um eine teils sehr brutale Geschichte zu erzählen.

Menschen sterben, einige Nebenfiguren werden binnen weniger Seiten eliminiert.

All das unterhält und nutzt bekannte Versatzstücke aus Film, Fernsehen und Buch. Zwischen „Yippie Ya hey, Schweinebacke!“, Westworld, Phantasialand und den blühenden Landschaften im Osten, samt sich im Licht sonnender Politiker langweilt der Thriller keine Minute.

Ein Kurzauftritt von “Ulrich” Post rundet das Ganze auch noch ab.

Danke an Uwe Hermann. Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

“Nanopark” erschien im Polarise-Verlag und ist als E-Book und Paperback überal zu haben, wo es Bücher gibt.

Unterhaltung:

Anspruch:

Originalität: