Uwe Post

Beiträge des Autors

Neu: “Unser Walter” – Gedenken an Walter Ernsting

Bei p.machinery ist ein Sekundärwerk zum Gedenken an Walter Ernsting alias Perry-Miterfinder Clark Darlton, erschienen anlässlich seines 100. Geburtstags. Es handelt sich um ein schon lange in Arbeit befindliches Projekt, dessen ursprünglicher Herausgeber Wolfgang Thadewald inzwischen selbst nicht mehr unter uns weilt. Dasselbe gibt für mehrere Autoren der im Buch vertretenen Einzelbeiträge, die sich aus höchst unterschiedlichen Perspektiven dem bedeutenden Autor nähern.

Ein kleines Büchlein zum Gedenken an Walter Ernsting anlässlich seines 100. Geburtstags – mit Texten von Weggefährten, Kollegen und Freunden, Gebliebenen und Weitergereisten

Das 216 Seiten dicke Paperback ist für 14,90 EUR bei p.machinery zu haben.

Weitere Infos beim Verlag.

Neu: “Kaltes klares Wasser”

Bei p.machinery ist eine neue Story Center-Anthologie erschienen: “Kaltes klares Wasser”. Als Herausgeber fungiert Gerhard Schneider.

Für uns ist es selbstverständlich, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und es kommt klares, vor allem trinkbares Wasser heraus, zu einem Preis, bei dem wir nicht einmal darüber nachdenken, ob wir es auch zum Duschen oder für die WC-Spülung verwenden. Doch das ist nicht überall so. Selbst in manchen EU-Ländern ist ein Zögern durchaus angebracht, wenn es darum geht, Wasserleitungswasser zu trinken.
Und in den meisten Ländern der Dritten Welt ist das definitiv ein utopischer Traum. Als wäre es an sich nicht schon Problem genug, an sauberes Trinkwasser zu kommen, sind diese Länder auch noch die bevorzugte Spielwiese multinationaler Konzerne, die dort um den Besitz der Wasserrechte wetteifern.
Die Autoren der Geschichten haben sich ihre Gedanken über die Zukunft des Wassers gemacht. Es liegt an jedem von uns, dafür zu sorgen, dass sauberes Wasser das bleibt, was es ist: ein Menschenrecht!

Das 278 Seiten starke Paperback ist für 15,90 erhältlich. Weitere Infos beim Verlag.

Neu: “Ace in Space” von Judith und Christian Vogt

Nach “Wasteland” legt das Autorenpaar Judith und Christian Vogt “Ace in Space” vor, den Roman zum per Crowdfunding entwickelten, gleichnamigen Rollenspiel.

Sag deinen Followern, wer du bist. Sei, was du im Datanet darstellst. Und dann: Dare to fly! Desillusioniert von ihrem Heimatkonzern Hadronic Inc. flieht die Pilotin Danai mitsamt gestohlenem Raumjäger zur Jockey-Gang ihrer Mutter. Marlene Deardevil führt die Daredevils an, Fliegerasse, die ihre Stunts und kleinkriminellen Aufträge direkt ins Datanet streamen und von ihren Followern dafür geliebt werden. Danai hat wenig Lust auf Follower und Social Media, aber Fliegen kann sie wie der Teufel. Der Daredevils-Anwärter Kian braucht ihr Talent für eine Stuntflugshow, die verschleiern soll, dass sie einer unabhängigen Siedlung auf Valoun II gegen die Luftangriffe eines Megakonzerns helfen. Und so navigiert Danai mit vollem Schub in den Konflikt zwischen Anonymität, Ruhm und Zivilcourage, zwischen Kian und seine Ex-Freundin Neval, zwischen die Egos der Daredevil-Jockeys und die Fallstricke ihrer eigenen Persönlichkeit.

Weitere Infos beim Verlag

Neu: “Unter den Sternen von Tha” von Heriberth Kurth

Bei p.mnachinery ist ein Roman von Heribert Kurth erschienen: “Unter den Sternen von Tha – Die Niederschriften zum Fonpo-Rätsel”.

Nahezu fünftausend Jahrhunderte sind seit der Einführung der multiversalen Hintergrundzeit vergangen. Die Strukturerfassung unseres Heimatuniversums ist so gut wie abgeschlossen. Die Suche nach intelligentem Leben blieb dabei ohne Ergebnis. Das Heimatuniversum gehört alleine dem Menschen.
Dann kommt es endlich zum inständig herbeigesehnten ersten Kontakt mit rätselhaften Fremden.
Der bevollmächtigte Navigator Ttrebi H*tr wird von ihnen beauftragt, ein Protokoll der Menschheitsgeschichte zu erarbeiten. Diese folgenschwere Auftragsarbeit ist mit einem ausgedehnten Aufenthalt auf dem Planet Tha verbunden, dem bedeutsamsten, aber auch geheimnisvollsten Ort, den Menschen jemals betreten haben.
Ttrebi H*tr verfasst ein atemberaubendes Protokoll – und strandet an den Ufern der Wirklichkeit.

Das 227 Seiten starke Buch kostet EUR 15,90. Weitere Infos gibt es beim Verlag.

Neu: “Nummern” – Story Center

Bei p.machinery ist die neue Ausgabe der SFCD-Reihe “Story Center” erschienen. Enthalten sind acht Kurzgeschichten bzw. Erzählungen.

Marianne Labisch und Galax Acheronian haben den Autoren die Aufgabe gestellt, Texte zu verfassen, in denen die Zahlen 1, 9, 11, 20, 300 und 2020 vorkommen – aber nicht beliebig, sondern nach gewissen Regeln.

Das 292 Seiten starke Paperback kostet EUR 15,90.

Weitere Infos beim Verlag.

Neu: “Transmission” von Jo Koren

Ab sofort zu haben ist der neue Roman von Jo Koren, die Fortsetzung von “Vektor”.

Hochsommer im Jahre 2070: Dr. Alpha Novak und ihr Assistent Kit schwitzen in den Städtischen Kliniken in Essen. Ein Routinefall nach dem anderen auf der Station für invasive Kybernetik – bis Alpha zu einem Konsil in die Psychiatrie gerufen wird. Ein neu eingelieferter Patient namens Avakian ist mit einem Hirnimplantat ausgestattet, das offenbar nachträglich verändert wurde. Beim ersten Gespräch stellt sie fest, dass Avakian ihre Vergangenheit kennt – unter anderem Details zu einem streng vertraulichen Einsatz auf einer Raumstation. Bevor sie den Dingen auf den Grund gehen kann, verschwindet der Patient aus der Klinik. Kurze Zeit später taucht ein Paket mit entsetzlichem Inhalt vor der Tür des Apartments auf, das sie sich mit Kit und Mitbewohner Dima teilt. Es scheint, dass alle Personen, die am Fall Avakian beteiligt sind, in höchster Gefahr schweben. Können Alpha, Kit und ihre Mitstreiter das Geheimnis um das gehackte Hirnimplantat rechtzeitig lösen, um ihre eigenen Leben zu retten?

Den Roman gibt es überall, wo es Bücher gibt. Weitere Infos beim Verlag!

Deutscher Science Fiction Preis 2020: Die Nominierungen

Gestern wurden die Nominierungen zum diesjährigen DSFP bekanntgegeben.

Nominiert sind:

In der Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte«:

  • »Partition« von Gabriele Behrend, erschienen in »Gegen Unendlich 15«
  • »Ich bin dein Mensch« von Emma Braslavsky, erschienen in »2029 – Geschichten von morgen«
  • »Vom Krug auf dem Hügel in Tennessee« von Christopher Ecker, erschienen in »Exodus 39«
  • »Requiem« von Karl Wolfgang Flender, erschienen in »2029 – Geschichten von morgen«
  • »Der letzte Bibliothekar« bzw. »Byzantium« von Dimitrios Kasprzyk, erschienen in »Andromeda Nachrichten 267«
  • »Koloss aus dem Orbit« von Jacqueline Montemurri, erschienen in » Exodus 39«
  • »Coleo« von Nadine Muriel, erschienen in »Alien Eroticon: Erotische SF«
  • »Don’t Be Evil« von Tom Turtschi, erschienen in »Nova 28«

Und in der Kategorie »Bester deutschsprachiger Roman«:

  • »GRM« von Sibylle Berg
  • »Metropole 7 – Der letzte Admiral Band 1« von Dirk van den Boom
  • »Resonanz – Die Reise der Scythe Band 3« von Dirk van den Boom
  • »Das Netz der Sterne« von Andreas Brandhorst
  • »K.I. – Wer das Schicksal programmiert« von Christian J. Meier
  • »Der Würfel« von Bijan Moini, Atrium Verlag
  • »Die Starfarer-Verschwörung – Die Sax-Chroniken Band 1« von Richard Schwartz
  • »Shape me« von Melanie Vogltanz

Alle Details dazu gibt es auf der Webseite des DSFP.

Rezension: “Influence” von Christian Linker

Eines schönen Tages in nicht allzu ferner Zukunft bringt ein Hackerangriff das ganze Internet zum Zusammenbruch – und mittelbar fast weltweit die gesamte davon abhängige Infrastruktur. Das kann kein Zufall sein, sagt sich der Protagonist des Romans “Influence” von Christian Linker, denn er hat gerade in der Hosentasche einen USB-Stick mit Geheiminformationen, den er in Köln an einen anonymen, anarchischen Blogger übergeben soll …

Heutzutage muss die Science Fiction gar nicht weit in die Zukunft schauen, um nach dramatischen Geschichten zu suchen. Viele Was-wäre-wenn-Fragen, die sich heute stellen, sind in der SF unbestellte Äcker. Zumindest für den genannten Fall hat Christian Linker spannende Ideen ausgesät – und, um im Bild zu bleiben, einen lesenswerten Thriller geerntet.

Linker bleibt immer nah an seinen Figuren, nur selten lässt das Tempo nach. Freilich wird nicht jeder Leser alle Reaktionen der deutschen Bevölkerung auf den Internet-Ausfall für wahrscheinlich halten, aber gegen ein bisschen Spekulation und Fiktion gibt es ja nichts einzuwenden. Unter dem Strich wirkt die Handlung jedenfalls schlüssiger als typische Popcorn-Movies made in Hollywood.

Eingebettet in eine spannende Geschichte bietet Linker viel Stoff zum Nachdenken über die Gegenwart, speziell über Influencer und andere Internet-Phänomene. Er gönnt sich auch den einen oder anderen genüsslichen, satirischen Seitenhieb. Der Roman bietet einen ordentlichen Unterhaltungswert – und, das darf ich ohne groß zu spoilern verraten, eine der sonderbarsten Sexszenen, die mir seit geraumer Zeit untergekommen sind.

Einzig vorwerfen möchte man dem Roman das Ende: Das ist nicht nur offen, es ist einfach gar keines – im Grunde hört die Geschichte in der Mitte einfach auf. Womöglich ist die Fortsetzung aber bereits im Entstehen begriffen. Wir halten die Augen danach auf.

Unterhaltung: Anspruch: Originalität:

DPP 2020 fällt aus

Wie soeben bekanntgegeben wurde, wird der Deutsche Phantastik Preis (der ja auch oft deutsche SF auszeichnet) in diesem Jahr nicht vergeben. Als Begründung gab Dirk von den Boom im SF-Netzwerk an:

Die Verleihung des Deutschen Phantastik Preises (DPP) wird im Jahr 2020 leider aussetzen. Aufgrund der damit verbundenen organisatorischen Herausforderungen und der Tatsache, dass das alte DPP-Orgateam nach drei Jahren größtenteils für ein erneutes Engagement nicht mehr zur Verfügung steht, wird es in diesem Jahr weder möglich sein, eine angemessene technische Lösung für die Stimmabgabe zu finden, noch einen neuen Veranstaltungsort für die Verleihung zu identifizieren. Wie der DPP ab dem Jahr 2021 wieder aktiv sein wird, geben wir zu gegebener Zeit bekannt.

Die technischen Schwierigkeiten reichen sogar noch weiter, derzeit ist nicht einmal die Homepage aufrufbar (http://www.deutscher-phantastik-preis.de/). Die Historie des DPP, also auch die Preisträger, ist aber in der Wikipedia abrufbar.

Hinter dem DPP stand stets ein Team ehrenamtlicher Phantastik-Fans und -Macher. Es ist nachvollziehbar, dass auch so engagierten Leuten irgendwann die Kraft ausgeht. Umso mehr Respekt gebührt den Veranstaltern für das bisher Geleistete und für die ehrliche Bekenntnis, so nicht weitermachen zu können.

Rezension: “K.I. – Wer das Schicksal programmiert” von Christian J. Meier

Ein ziemlich erfolgreicher Roman des recht neuen Imprints POLARISE kreuzte neulich unseren Weg. Das ist nicht zuletzt deswegen eine genaue Betrachtung wert, weil laut unbestätigter Gerüchte die bisher noch nicht allzu erfolgreiche Reihe “Heise Welten” demnächst vom Hinstorff-Verlag zu POLARISE wechselt. Schauen wir also mal, woran sich die folgenden Heise-Welten-Romane werden messen lassen müssen.

In “K.I. – Wer das Schicksal programmiert”, das in der nahen Zukunft spielt, geht es im Grunde um eine digitale Assistentin namens Rhea, deren überwältigende Fähigkeiten dem Tech-Konzern Gaia dazu verholfen haben, alle Googles und Facebooks dieser Welt auszubooten. Klar, dass das wirklich grandiose technische Fähigkeiten erfordert – so grandios, dass sie heute wohl jeder KI-Experte mit dem Attribut “fiktiv” versehen würde. Aber “fiktiv” bzw. “fiction” ist ja Teil des Namens unseres Lieblingsgenres, also sollte uns das nicht weiter stören.

Zur Handlung: Im Zentrum der Geschichte steht eine deutsche Ärztin, die überraschenden Todesfällen auf ihrer Krebsstation auf der Spur ist. Dazu muss man wissen, dass Diagnose und Medikation vollständig in den Händen von Gaia liegen, die über die notwendigen medizinischen Daten verfügt, um – so die Hoffnung – mittels ihrer Algorithmen stets jedem Patienten den lebensrettenden Medikamentecocktail zu verabreichen. Dass dabei Leute sterben, die eigentlich gute Überlebenschancen gehabt hätten, weist die Ärztin mittels einer KI namens Laplace nach, deren Schöpfer – ein fähiger Programmierer – ungefähr zur gleichen Zeit unter Mordverdacht gerät.

Das sind die Startkoordinaten für einen Thriller, in dem die Protagonisten ins Visier von Gaia geraten und keinen anderen Weg sehen, als ihrerseits zum Angriff überzugehen. Es entwickelt sich eine rasante Geschichte mit allen typischen Zutaten eines IT-Thrillers. Nebenbei können wir noch die Entwicklungen in China verfolgen, wo das Sozialpunktesystem des “Wegs” das gesamte Leben bestimmt.

Erfreulicherweise ist die Erzählgeschwindigkeit von Anfang an hoch, Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Sprache und Stil sind in Ordnung. Ein paar Plotholes gibt es, aber die ist heutzutage jeder Konsument von Kinofilmen oder Serien gewohnt. Etwas schwerer dürfte zumindest für anspruchsvolle Leser ins Gewicht fallen, dass keine Figuren mehr Eigenschaften besitzt als für die Handlung unbedingt notwendig.

Auch wenn das Nahzukunfts-Setting es nahelegt: Allzu realistisch sind einige den auftretenden KIs angedichtete Fähigkeiten nicht. Bis man sich beispielsweise mit einer Stimme aus der Cloud so unterhalten kann wie mit einem Menschen, werden noch viel, viel mehr Jahre vergehen. Ganz zu schweigen von kreativen künstlichen Intelligenzen, die eigenständige Ideen entwickeln. Einige Aspekte von Deep Learning und der zugehörigen Datensammelwut von Konzernen aber sollten uns als Leser zu Denken geben: Letztlich überlassen wir die Macht ja immer vertrauensvoll Menschen, die hinter einer Technik stehen, nicht der Technik selbst; und die Menschen sind die, die Technik zum Guten oder Schlechten einsetzen können, was auch immer sie oder wir darunter verstehen.

Mit seinem Debütroman legt Christian J. Meier einen temporeichen KI-Thriller vor, der sich vor angloamerikanischen Vorbildern nicht zu verstecken braucht.

Unterhaltung:

Anspruch:

Originalität: