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Rezension: “NSA” von Andreas Eschbach

Mal ein ganz anderer Eschbach. Gleich vorweg, er gefällt!

Wir befinden uns in einer Parallelwelt, ein typisches Science Fiction Setting, auch wenn es auf dem Roman nicht draufsteht. Eschbach geht auch mit keinem Wort auf eben diese Parallelwelt ein. Für ihn, seine handelnden Protagonisten und den Leser ist es die reale Welt und es gibt keine Möglichkeit, wie etwa bei P.K. Dick, zwischen einzelnen Welten hin und her zu wechseln. Es ist die Welt und damit basta.

Und was für eine Welt.

Wir befinden uns in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wir erleben die Geschichte (die Historie) aus der Sicht zweier Protagonisten mit. Erfreulich, dass Eschbach nur zwei Handlungsstränge führt, die sich zudem recht schnell kreuzen. In meiner Wahrnehmung leiden viele der neueren Werke anderer Autoren unter der zunehmenden Inflation an handelnden Personen.

Hier haben wir eine fast lineare Schilderung der Geschehnisse und das tut dem Roman sehr gut.

Auf der einen Seite finden wir Helene, eine junge Frau, die dem Beruf der „Programmstrickerin“ nachgeht. Faszinierend, wie Eschbach uns Lesern klarmacht, dass Programmieren Frauenarbeit ist, weil es doch so ähnlich wie Stricken sei und das ist doch seit jeher Frauenarbeit. Für Männer ist diese Art der Arbeit verpönt, sie setzen lieber auf dem fertigen Produkt auf und analysieren dann das Ergebnis. Helene ist die Identitätsfigur des Romans, der Leser fühlt mit ihr mit und kann sich gut in sie hineinversetzen.

Auf der anderen Seite haben wir Eugen Lettke, ein Unsympath, wie er im Buche steht und doch in seinen Handlungsweisen logishc und nachvollziehbar. Er ist nur auf seinen Vorteil bedacht und bedient sich der Macht, die er in Händen hält, regelmäßig um für sich selbst das Beste herauszuholen.

Beide Protagonisten hat es als Angestellte in das NSA, das Nationale Sicherheitsamt, verschlagen. Das NSA, diese Behörde, die noch aus den Zeiten der Republik stammt und nun um das Überleben unter der neuen Regierung kämpfen muss, seine Wirksamkeit unter Beweis stellen muss, um der gefürchteten Zerschlagung zu entgehen.

Nun, diese Wirksamkeit wird eindrücklich dargestellt.

Das NSA hat Zugriff auf alle „Datensilos“ auf deutschem Boden, teilweise ist man auch dazu in der Lage sich in ebensolche Datensammlungen weltweit einzuhacken. Man muss ja lediglich die „Parole“ (herrlich diese Wortschöpfungen!) herausfinden, mit der diese Daten geschützt sind. Ein Kinderspiel für die Mitarbeiter des NSA.

Durch die Datenspuren, die jeder im „Weltnetz“ hinterlässt, durch die gespeicherten Daten der mobilen Telephone, durch die Standortbestimmungen eben dieser, lässt sich letztlich fast alles analysieren. Man muss lediglich die einzelnen Daten aus den unterschiedlichsten Tabellen zusammenführen, schon hat man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Ergebnis, nach dem man sucht.

Eschbach zeigt uns in seinem Roman auf, was denn geschehen würde, würde die heutige Technologie von einem totalitären Regime missbraucht und zur Überwachung eingesetzt. Orwell? Orwell ist Kinderkram dagegen!

Eschbach geht sogar so weit, dass er die Möglichkeiten, die mit eben dieser Technologie einhergehen, als viel wichtiger einschätzt, als moderne Waffensysteme. Diese kann man sich schließlich problemlos beschaffen, indem man die Sicherheitssysteme des Gegners hackt.

Wir haben hier ein sehr eindrucksvolles und nachdenklich machendes Werk vor uns, dass uns vor allem auch aufzeigt, wie aussichtslos es ist, sich gegen ein solches System zu wenden, ist man erst einmal in ihm gefangen.

Beide Protagonisten müssen im Laufe der Handlung erkennen, dass sie nur Rädchen im Getriebe sind, müssen mit der Realität leben, dass, auch wenn sie zwischenzeitlich die Technik für ihre eigenen Belange eingesetzt haben, letztendlich nur kapitulieren können – jeder auf seine Art.

Mein Fazit lautet daher: Wir sollten tatsächlich überlegen, ob dieser Roman von Eschbach nicht als Schullektüre empfohlen werden sollte!

Wertung:

Unterhaltung:

Anspruch:

Originalität:

Hörspiel: Andreas Eschbach, “Quantenmüll”

Das von Eschbach verfasste Hörstück von 2004 kann derzeit noch auf der Website des SRF kostenfrei angehört werden (Quelle: Phantastik-News.de) …

“Die falsche Welt” bei Lübbe

Perry Rhodan Fans aufgepasst: Bastei-Lübbe wird die PR-Bände 2812-2815 (von Verena Themsen und  Andreas Eschbach) als Sammelband neu auflegen.

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Im April erscheint die neue Ausgabe von Exodus. Wie gewohnt werden tolle Kunst und Storys präsentiert. Der Hammer: diesmal auch eine Story von Andreas Eschbach!

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Andreas Eschbach goes Perryversum

Mit Eschbach gewinnt die Perry Rhodan Serie einen der wichtigsten und einflussreichsten deutschen SF-Gegenwartsautor. Darauf kann man stolz sein. Ist man auch: “… wann gab es das schon einmal, dass jemand wie Andreas Eschbach nicht nur für PERRY RHODAN schreibt, sondern sich auch aktiv an der Ideenarbeit beteiligt?” (aus dem PR-Infotransmitter)

Wir wünschen Herrn Eschbach einen super-atronitalen Einstand bei der größten SF-Serie der Welt!

Interviewverweis: Andreas Eschbach

Mit dem “Tempest” sprach Andreas Eschbach unter anderem darüber, wie man gute Geschichten erzählt. Hier kann man den Newsletter des Autorenforums bestellen.

Interviewverweis: SF und Fußball

Andreas Eschbach beantwortete der taz paar Fragen passend zur derzeitigen Fußball-WM in Brasilien: ob denn auch in anderen Galaxien Fußball gespielt würde …

Hier geht’s zum Interview.

Bastei-Luebbe gründet Autorenakademie

Bastei-Luebbe, u. a. Verlag von Andreas Eschbach und Wolfgang Hohlbein, auch bekannt für die SF-Romanheftserie Maddrax, wagt den Schritt in die Nachwuchsförderung und gründet eine eigene Autorenakademie für Unterhaltungsliteratur, wozu natürlich auch Sciencefiction gehört. Das war mal ein langer Satz oder? Natürlich gehört ein solcher nicht unbedingt in einen Unterhaltungsroman, werte Autoren, sondern ist Journalisten und Philosophen vorbehalten! *g*

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Verweis: SF im Haus der Geschichte

Andreas Eschbach hat auf SF-Fan.de einen sehr schönen Artikel zur Ausstellung “Science Fiction in Deutschland” im Haus der Geschichte der BRD in Bonn verfasst. Hier loslesen.

Autorenportrait: Andreas Eschbach

Eschbachs Romane haben gleich zu Beginn Schlagzeilen gemacht. So gewann er mit seinem Erstling („Die Haarteppichknüpfer“) 1996 den Deutschen Science Fiction Preis. „Solarstation“, sein zweiter SF-Roman, gewann ein Jahr später neben dem DSFP sogar den Kurd Laßwitz Preis. Sein drittes Werk („Das Jesus Video“) wurde sogar verfilmt. Eschbach gilt seitdem in Deutschland als einer der erfolgreichsten SF-Autoren und auch über die Grenzen hinaus steht sein Name für Sciencefiction höchster Qualität.

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