Alban Nikolai Herbst: Anderswo (2007)

“Was bei Star Trek nur bedrohlich im Raum stand, wird in „Anderswo“ furchtbare Wirklichkeit: Der Untergang der Welt ist da, dem Menschen bleibt nur die Flucht in die kosmischen Weiten. Das Hörstück „Anderswo“ von Robert HP Platz ist aber weniger ein Science Fiction-Epos über die größte aller irdischen und zugleich menschlichen Katastrophen als vielmehr eine mythisch besinnliche Klangstudie über Ursprung und Exodus unseres Daseins. Basis dieses Ars Acustica-Werkes ist ein Libretto des Schriftstellers Alban Nikolai Herbst, das den tragischen Ausgang schon voraussetzt. Herbst beschreibt mit den Mitteln des inneren Monologs und des stream of consciousness die Situation einer Frau, die, im kosmischen Raum gefangen, sprachlich und gesanglich den Verlauf der Zeit anhand von historischen Weltereignissen und eigenem Erleben erzählt. Robert HP Platz musikalisiert, verklanglicht die Thematik der Vergänglichkeit menschlicher Existenz: Parallel zum fortschreitenden Ablauf der Zeit altert nach und nach auch die Stimme der Protagonistin, was sich in den Veränderungen von bspw. Ambitus, Tempo und Dynamik zeigt. Diesen Prozess dramatisieren zudem akustische wie elektronische Klänge und Klangmanipulationen. All dies vollzieht sich in der Stille eines weiten und schwerelosen Raums, dessen klangliche Sphären punktuelle Lichter durchsprenkeln.” (Quelle: hoerdat.in-berlin.de)