Filme in 3D tun weh …

Autsch! Letztens war ich in meinem ersten Kinofilm in 3D. Leider hat es mir gar nicht gefallen. Die Farben wirkten durch meine Leihbrille arg matt (überwiegend Brauntöne). Fast fühlte ich mich ins präkoloristische TV-Zeitalter versetzt. Auch die 3D-Effekte ließen zu wünschen übrig – wenn überhaupt, dann stachen sie einem höchstens an unwichtigen Stellen ins Auge.

Nun frage ich mich: Wer hat Schuld? Ich, der in jüngsten Jahren mehrmals an seinen Augen operiert wurde und beim Filmegucken 2.0 vielleicht deshalb nicht mit den anderen mithalten kann – oder die Filmindustrie, die die Zuschauer zwingt, sich unmodische, alles verdunkelnde 3D-Brillen aufzustülpen, mit denen einem selbst die schönsten Filme mies gemacht werden? Ich weiß es nicht. Aber ich frage: Warner Bros., 20th Century Fox und wie sie alle heißen. Und euch natürlich auch. Und selbstverständlich sollte sich auch jeder mal selbst fragen. Was geschieht hier überhaupt? Wird es in Zukunft ausschließlich Filme in 3D geben, und zwar zuhause und im Kino? Werden wir bald schon der schillernden Farbpracht beraubt, die uns bis heute so faszinierte? Ich muss schon sagen, ich fürchte mich davor. Vielleicht, weil ich sehbehindert bin. Vielleicht aber auch, weil ich Recht habe.

Standard 3D-Brille

Ich bin zwar kein ausgewiesener Cineast, aber kann trotzdem nur hoffen, dass sich diese Technologie nicht durchsetzen wird und wenn, dann bitteschön in stark verbesserter Optik! Denn so ist das gar nix.

Vor zehn Jahren habe ich mir das alles viel besser vorgestellt und, da bin ich mir sicher, viele andere unter euch auch. So könnt ihr z. B. in meiner Story „Die Suchtmaschine“ (erschienen im Story Center 2010 bei p.machinery) nachlesen, wie es idealerweise im Kino zugehen müsste. Aber davon sind wir (leider, leider, leider) noch weit entfernt … So, wie 3D heute funktioniert, muss ich das leider so übersetzen: 3D = düster, dunkel, deplatziert.

 

Euer Schwarzseher

 

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