Kategorisieren, einteilen, Schubladendenken: Die Phantastik (von mir aus auch mit ph) hat es nicht immer leicht. Schon an ihrer Definition scheiden sich die Geister. In der Reihe Andro SF (Nr. 13) ist nun ein Sekundärwerk von Simon Spiegel erschienen: Theoretisch phantastisch. Eine Einführung in Tzvetan Todorovs Theorie der phantastischen Literatur.
Tzvetan Todorovs 1970 erstmals erschienene Einführung in die fantastische Literatur ist noch heute der Text, an dem keiner vorbeikommt, der sich eingehender mit Phantastik beschäftigt. Allerdings hat Todorovs Buch in der Vergangenheit vor allem im deutschen Sprachraum immer wieder für Missverständnisse gesorgt. Denn was Todorov beschreibt, scheint auf den ersten Blick nur wenig mit dem gemein zu haben, was ein Laie normalerweise unter ‚Phantastik‛ versteht.
In “Theoretisch phantastisch” unternimmt Simon Spiegel den Versuch, Todorovs Theorie in leicht verständlicher Art und Weise zu erklären – auch und gerade für Leser ohne literaturwissenschaftliche Vorbildung. Nach dem ersten Teil, in dem Todorovs Phantastik-Konzept dargelegt wird, werden im zweiten Teil sieben Beispiele – darunter auch zwei Filme – ausführlich analysiert.
Es gibt eine Leseprobe, und wie für p.machinery-Publikationen üblich, ist das Buch in jeder Buchhandlung für 13,90 Euro erhältlich.