Beiträge des Autors
Eklat beim NOVA-Magazin
Gelegentlich verlangt es die Chronistenpflicht, auch auf einem weltanschauungsneutralen Info-Portal wie diesem auf unerfreuliche Entwicklungen einzugehen. Wir bemühen uns dabei um eine sachliche Darstellungsweise, der Leser mag sich ein wertendes Urteil selbst bilden.
Es begann damit, dass ein NOVA-Leser am vergangenen Freitag im SF-Netzwerk-Forum darauf hinwies, dass der am Ende der letzten NOVA-Ausgabe stehende Beitrag von Dirk Alt als rechtspopulistisch aufgefasst werden kann. Bei der Gelegenheit wurde ebenfalls bekannt, dass Alt als rechts einzuordnenden Medien nahe steht.
Die Reaktion des Chefherausgebers von NOVA, Michael K. Iwoleit, fiel (in mehreren Postings in oben verlinktem Thread) sehr heftig aus. Unter dem Strich lassen sich einige seiner Aussagen ebenfalls Mustern zuordnen, die aus dem rechten Spektrum bekannt sind. Als Hintergrund muss man wissen, dass Iwoleit kürzlich Dirk Alt als seinen designierten Nachfolger in der NOVA-Redaktion benannt hat.
Daraufhin gab es am Wochenende einen Boykottaufruf auf Facebook, der vielfach geteilt wurde, auch von bekannten NOVA-Autoren. Es folgte am Sonntag eine Stellungnahme von Iwoleits Verlegerin Uschi Zietsch, die erklärte, dass sie dessen Werke aus ihrem Programm beim Fabylon-Verlag nimmt.
Viele LeserInnen und AutorInnen haben sich mittlerweile im oben verlinkten Thread oder in anderen Medien von der durch das NOVA-Team gezeigten politischen Einstellung deutlich distanziert. Dem schließen wir von deutsche-science-fiction.de uns an: Keinen Fußbreit nach rechts!
Die weitere Entwicklung ist derzeit unklar. Wir werden die Sache im Auge behalten und weiter berichten.
Update 13.4.: Laut Mitteilung des Verlegers hat Dirk Alt das NOVA-Team nunmehr verlassen.
Update 3.5.: Mittlerweile wurden die fraglichen Passagen aus dem verlinkten Thread auf Wunsch des Autors gelöscht.
NEU: NOVA Magazin Ausgabe 30
Soeben erschienen ist die 30. Ausgabe des deutschen SF-Magazins NOVA.
Die Liste der vertretenen Künstler und Autoren liest sich in der Jubiläumsausgabe so:
Karsten Kruschel: Dreckdrohnen und die Mathematik Mozarts
Horst Pukallus: Das lange Jahr der kurzen Tage
Norbert Stöbe: RITA flies at 5 p.m.
Markus Müller: Regenmädchen
Tom Turtschi: Neuromarketing
Wolf Welling: »Zwei gehen rein …«
Thomas A. Sieber: Die gute Fee von Proxima B
Michael Schmidt: Faith Healer
Uwe Post: Der automatische DeppMit dem SF-Klassiker von Jack Vance: Die Töpfer von Firsk
Der Sekundärteil präsentiert
Thomas A. Sieber über Jack Vance
Robert C. Lacovara & Koen Vyverman über die Vance Integral Edition (VIE)
Jörg Weigand erinnert an Thomas R. P. Mielke (1940–2020)
Mike Glyer gedenkt Ben Bova (1932–2020)Und mit Jubiläumsbeiträgen von Michael K. Iwoleit, Ronald M. Hahn, Helmuth W. Mommers, Olaf G. Hilscher, Frank Hebben, René Moreau, Olaf Kemmler, Heinz Wipperfürth, Horst Pukallus, Horst Illmer, Jürgen Doppler aka Josefson, Dietmar Dath, Franz Rottensteiner und Dirk Alt
Mit einem Titelbild von Helmut Wenske und Illustrationen von Michael Wittmann, Christian Günther, Victoria Sack, Nummer 85, Gerd Frey und Chris Schlicht.
NOVA 30 umfasst 250 Seiten und ist für 16,90 überall bestellbar.
Kurd-Laßwitz-Preis 2021: Die Nominierungen
Soeben wurden die Nominierungen für den diesjährigen Kurd-Laßwitz-Preis bekanntgegeben. Wie immer wurden aus zig Nominierungsvorschläge die häufigsten ausgewählt.
In der Rubrik „Bester deutschsprachiger SF-Roman“ (mit Erstausgabe 2020) sind nominiert (in alphabetischer Reihenfolge der Autorennamen):
Zoë Beck, Paradise City
Gabriele Behrend, Salzgras & Lavendel
Christoph Dittert, Fallender Stern
Andreas Eschbach, Eines Menschen Flügel
Tom Hillenbrand, Qube
Sameena Jehanzeb, Was Preema nicht weiß
Marc-Uwe Kling, QualityLand 2.0
Heribert Kurth, Unter den Sternen von Tha
Michael Marrak, Anima ex Machina
Uwe Post, E-Tot
Alle Nominierungen in den weiteren Kategorien und alle weiteren Infos gibt es hier auf der Homepage des KLP.
Nun beginnt die Wahl. Sie endet Ende Mai, Anfang Juni werden die Ergebnisse bekanntgegeben. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 12. Penta-Cons im November in Dresden, wenn die Pandemie es zulässt.
Neu: „Diagnose F“ von Michael Tinnefeld und Uli Bendick (Hrsg.)
Bei b.machinery ist ein bemerkenswertes Projekt umgesetzt worden: „Science Fiction trifft Psyche“. Es handelt sich um eine Anthologie, deren Beitrage von einem Psychologen mit einer Diagnose versehen wurden. Alle Geschichten wurden zudem von Uli Bendick und Mario Franke reich und farbig illustriert.
Psychische Störungen eröffnen uns einen meist unbekannten, fremden und manchmal bizarren Kosmos.
»Diagnose F« entführt mithilfe von 35 Erzählungen und ebenso vielen Illustrationen in die Welt der seelischen Erkrankungen, deren Symptomen und möglicher Therapien. Die Bilder stammen von zwei Künstlern, die die Geschichten auf ihre Art grafisch interpretieren. Ein Psychotherapeut diagnostiziert, analysiert und kommentiert jede Erzählung fachlich, sodass eine Verbindung zwischen Science und Fiction hergestellt wird.
Die Kurzgeschichten spielen in naher wie in ferner Zukunft und handeln von einem depressiven Alien, einer paranoiden KI, einem spielsüchtigen Menschen mit Gehirnchip, einem narzisstischen Psychiatrieprofessor, überaus konsequenten Robotern, einem schizophrenen Retter der Welt und vielem mehr.
Das knapp 350 Seiten starke Buch, das auch durch das ungewöhnliche Format auffällt, ist für 27,90 (Softcover), 44,90 (Hardcover) oder 9,99 (E-Book) überall zu haben, wo es Bücher gibt.
Weitere Infos beim Verlag.
Neu: „Der vierte Mond“ von Kathleen Weise
Bei Heyne/Randomhouse ist ein SF-Roman von Kathleen Weise erschienen: „Der vierte Mond“.
Als der Orbiter Eurybia auf dem Jupitermond Kallisto abstürzt und die Mitglieder der Mondstation an einem unerklärlichen Fieber erkranken, steht die vierte bemannte Jupitermission kurz vor dem Scheitern. Auf der Erde wird eine Bergungsmission zusammengestellt, die herausfinden soll, was auf Kallisto geschehen ist. Doch niemand ahnt, was der eisige Mond tatsächlich verbirgt und was die drei toten Geschäftsleute auf der Erde damit zu tun haben …
Das knapp 450 Seiten starke Buch ist für EUR 14,99 überall zu haben, wo es Bücher gibt.
Im SF-Netzwerk-Forum gibt es derzeit einen Lesezirkel.
Neu: SUVIN von August Mond
Unter dem Label „Adult Picture Books“ (bilderbuchfürerwachsene.de) ist ein bemerkenswertes Buch erschienen: „SUVIN“.
Der Autor erzählt auf 52 Seiten in großformatigen Bildern eine moderne und gleichzeitig ernste wie witzige Social Fiction-Geschichte mit viel Raum für eigene Interpretation.
In dieser Form, die man tatsächlich am besten als „Bilderbuch für Erwachsene“ bezeichnet, ist ein solches Werk wohl derzeit ziemlich einmalig und auf jeden Fall einen genauen Blick wert.
Das Buch ist als gebundenes Hardcover für 24 EUR erhältlich bei bilderbuchfürerwachsene.de.
Rezension: „Qualityland 2.0“ von Marc-Uwe Kling
Nachdem der erste SF-Roman von Marc-Uwe Kling („Qualityland“, Rezension hier) den Deutschen SF-Preis gewinnen konnte, stellt sich die spannende Frage, ob die Fortsetzung an diese Qualität anknüpfen kann.
Womit eines schon gesagt ist: Ja, es handelt sich um eine waschechte Fortsetzung. Um Staffel 2 der (geplanten) Streaming-Serie gewissermaßen, denn die Handlung schließt direkt ans Ende von Band 1 an, es treten die gleichen Figuren auf. Die Geschichte aus Band 1 sollte man beim Lesen optimalerweise noch im Kopf haben. Zwar ist dem Roman ein (dreieinhalbseitiges) Figurenregister vorangestellt, aber keine Zusammenfassung des bisherigen Geschehens. Wer Band 1 nicht gelesen (oder größtenteils vergessen) hat, wird vieles in Band 2 nicht verstehen.
WeiterlesenNeue Anthologie: „Das Alien tanzt Walzer“
Unter dem Motto „Schwungvolle SF und Fantastik aus einem heiteren Universum“ hat Ellen Norten 24 deutsche SF-Autorinnen und -Autoren versammelt.
Claudia Aristov, Tobias Bachmann, Regine Bott, Diane Dirt, Kai Focke, Uwe Hermann, Georg Jansen, Nikolaj Kohler, Stephanie Lammers, Marcel Michaelsen, Wolfgang Mörth, Jasmin Mrugowski, Miklos Muhi, Monika Niehaus, Ellen Norten, Alisha Pilenko, Nob Shepherd, Kornelia Schmid, Stok, Gard Spirlin, Achim Stößer, Uwe Voehl, Johnny Wallmann und Karla Weigand.
Weitere Infos gibt es direkt bei p.machinery.
ESFS-Awards für Rottensteiner und Hofstätter
Am 3. Oktober wurden beim FuturiCon (EuroCon 2020) in Rijeka (der als Online-Event stattfand) die ESFS-Awards verliehen.
Deutschsprachige Autoren wurden ebenfalls ausgezeichnet:
Carolin Hofstätter gewann einen Chrysalis und Franz Rottensteiner den Ehrenpreis „Grand Master“. Wir gratulieren!
Die ganze Zeremonie gibt’s erfreulicherweise bei Youtube.
Neu: EXODUS 40 und 41
Soeben erschienen sind die Ausgaben 40 und 41 des illustrierten SF-Magazins EXODUS.
Die Redaktion hatte das Thema „Mars“ ausgegeben, und dazu gab es nach eigenen Angaben so viele hochwertige Einsendungen, dass ein Doppel-Themenband in zwei Bänden erzeugt wurde.
Zahlreiche Storys von namhaften Autoren wie Uwe Hermann, Andreas Eschbach, Horst Pukallus, Thorsten Küper, Angela&Karlheinz Steinmüller oder Axel Kruse sowie zahlreiche Illustrationen und Galerien von Dirk Berger und Rainer Schorm werden aufgeboten, um dem großen, roten Thema gerecht zu werden.
Die beiden je knapp über 100 Seiten starken Teile kosten je 15,90.
Bezugsmöglichkeit und weitere Infos gibt es auf der Homepage: https://exodusmagazin.de/